Lokalsterben geht weiter

Schnitzel-Schock! Nächste Wiener Traditionskette pleite

Die Betreiberin der Schnitz’l-Land-Kette ist insolvent. Vier Wiener Filialen haben vorerst weiter geöffnet - doch die Zukunft ist völlig ungewiss.
Wien Heute
24.11.2025, 10:36
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Schnitz’l Land, bekannt für große Portionen zu kleinen Preisen, steckt in einer Krise. Seitdem über die Betreiberin ein Konkursverfahren eröffnet wurde ist klar: Die vier Wiener Filialen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Während der Betrieb noch weiterläuft, weiß im Hintergrund niemand, was die nächsten Wochen bringen. Ein Mitarbeiter bringt es nüchtern auf den Punkt: "Heute haben wir offen, morgen auch. Mehr wissen wir alle nicht."

Aus fürs Schnitz'l Land?

Über die Betreiberin der Schnitz’l-Land-Kette, die EA Systemgastronomie GmbH, wurde am 18. November 2025 ein Konkursverfahren eröffnet. Die Gesellschaft kann ihre laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen, eine Insolvenzverwalterin wurde eingesetzt. Nun wird das gesamte Vermögen erfasst und bewertet - erst danach lässt sich abschätzen, was für Gläubigerinnen und Gläubiger übrig bleibt. Forderungen können bis Anfang Jänner 2026 angemeldet werden.

Wie geht es weiter?

Trotz des finanziellen Kollapses heißt das für Gäste zunächst wenig Konkretes. Eine Insolvenz bedeutet nicht automatisch, dass Lokale schließen müssen. Auf der Website listet Schnitz’l Land weiterhin alle vier Wiener Standorte - Hütteldorfer Straße, Anton-Sattler-Gasse, Viktor-Kaplan-Straße und Schüttaustraße - mit täglichen Öffnungszeiten von 11 bis 22 Uhr, inklusive Abhol- und Lieferdienst.

Steigende Kosten als Problem

Das Unternehmen setzt seit Jahren auf große Portionen, bodenständige Küche und regionale Zutaten. Die Kette betont "die Zusammenarbeit mit heimischen Lieferanten und die Verwendung von Premium-Kaiserteilen, goldbraun gebacken in reinem Rapsöl". Doch genau dieses Konzept - viel, schnell, günstig - gerät angesichts gestiegener Kosten zunehmend unter Druck.

Weitere Traditionskette insolvent

Schnitz’l Land ist nicht der einzige Krisenfall: Auch die Traditionskette Wienerwald schlitterte 2025 erneut in die Insolvenz. Energie, Personal, Rohstoffe und Mieten verteuern sich - gleichzeitig erwarten Gäste Tiefstpreise. Ein Spagat, der für viele Systemgastronomen kaum noch funktioniert.

Wie es weitergeht, entscheidet das laufende Verfahren. Möglich sind Übernahmen einzelner Standorte, ein Fortbetrieb unter neuer Führung oder auch Schließungen.
Klar ist: Der Markt wird enger - selbst für das Schnitzel.

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