Stürme, Brände und Fluten

Schock-Hinweise! Ministerium warnt vor Urlaub im Süden

In seinen "Reise- und Sicherheitshinweisen" warnt das Auswärtige Amt vor Sommerurlaub in Ländern wie Italien, Kroatien, Spanien und Griechenland.
Bernd Watzka
27.05.2025, 05:45

Was früher Sehnsuchtsziel war, wird zur Risiko-Zone: Wer heuer Urlaub im Süden plant, sollte nicht nur den Sonnenschutz einpacken – sondern auch ein gutes Maß Vorsicht. Denn Experten des deutschen Auswärtigen Amts schlagen Alarm: Reisen in den Mittelmeerraum werden immer gefährlicher.

Hitze bringt Menschen an Belastungsgrenzen

Urlaub unter Palmen, Sonne und türkisblau glitzerndes Meer – so stellen sich viele den perfekten Sommer vor. Doch in Ländern wie Italien, Griechenland oder Spanien wüten immer häufiger Temperaturen über 45 Grad. Das bringt nicht nur ältere Menschen an ihre Belastungsgrenzen. Ärzte warnen vor Hitzschlag und Kreislaufkollaps.

Außenamt: DAS sind die größten GEFAHREN in unseren Lieblingsländern

1
Italien
Erdbeben: Italien liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone, weshalb es häufiger zu zum Teil schweren Erdbeben kommt.

Vulkanausbrüche: Mehrere Vulkane in Italien sind aktiv. Die phlegräischen Felder in Kampanien werden als Supervulkan eingestuft und zeigen immer wieder Veränderungen, die bereits zu Evakuierungsmaßnahmen führten. Der Vesuv in unmittelbarer Nähe bei Neapel steht unter Beobachtung, der Ätna auf Sizilien ist der aktivste Vulkan Europas – Infos hier.

Überschwemmungen und Stürme: Insbesondere in den Sommermonaten kommt es in Norditalien aufgrund starker Regenfälle und Unwetter zu Überschwemmungen und Erdrutschen, die den Verkehr beeinträchtigen können. Bereits ab August kann es zu schweren Herbststürmen bis hin zu sogenannten "Medicanes" kommen.

Busch- und Waldbrände: Vor allem in den Sommermonaten kommt es in Italien aufgrund der herrschenden klimatischen Bedingungen immer wieder zu Busch- und Waldbränden und in der Folge zu Verkehrs und Luftqualitätsbeeinträchtigungen.

Dürre in Mittel- und Süditalien: In den mittleren und südlichen Regionen Italiens, speziell auf Sizilien, herrscht oft Wassermangel. Die italienischen Behörden geben immer wieder Dürre-Warnungen aus – siehe ISPRA.
2
Kroatien
Brände: In den Sommermonaten kommt es in Kroatien aufgrund der herrschenden klimatischen Bedingungen immer wieder zu Busch- und Waldbränden. Mit einer Beeinträchtigung der Infrastruktur auch in Tourismusgebieten muss in diesen Fällen gerechnet werden. 

Erdbeben: Kroatien liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben kommen kann. Achten Sie auf Meldungen in den Medien und ggf. Hinweise der lokalen Behörden zu Bränden im Sommer, Infos bietet auch der Kroatische Automobilklub.

Tipps: Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden. Machen Sie sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben vertraut. Diese bieten die Merkblätter des Deutschen GeoForschungsZentrums.
3
Griechenland
Busch- und Waldbrände: Die Waldbrandgefahr ist hoch. Aufgrund der klimatischen Bedingungen kommt es oft zu Busch- und Waldbränden. Mit einer Beeinträchtigung der Infrastruktur muss auch in Tourismusgebieten gerechnet werden. Die Feuer können sich zudem durch wechselnde Windrichtungen schnell ausbreiten. Dabei kann es jederzeit zu Straßensperren und weiteren Einschränkungen kommen.

Hitze: In den Sommermonaten kommt es häufig zu Hitzewellen mit Temperaturen über 40 Grad. Gefährdet sind vor allem Säuglinge, Kinder, Senioren sowie chronisch Kranke. Aufenthalte in der Sonne und überfüllte öffentliche Bereiche sollten möglichst gemieden werden. Gleiches gilt für körperliche Anstrengung in der Mittagshitze. 

Erdbeben und Vulkanausbrüche: Das Festland und die Inseln Griechenlands liegen in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten kommen kann. Zuletzt kam es im Februar 2025 auf Santorini und den Nachbarinseln zu Seebeben.

Tipps: Aktivieren Sie bitte auf Ihrem Mobiltelefon die Option "Notfallbenachrichtigungen (Cell Broadcast Alerts)." mysafetyplan.gov.gr enthält Infos vom Katastrophenschutz.
4
Spanien
Busch- und Waldbrände: Vor allem in den Sommermonaten kommt es auf dem Festland wie auf den Inseln immer wieder zu zum Teil auch großflächigeren Busch- und Waldbränden. Mit einer Beeinträchtigung der Infrastruktur auch in Tourismusgebieten muss in diesen Fällen gerechnet werden.

Überschwemmungen: Insbesondere am Ende des Sommers kommt es in vielen Landesteilen häufig zu wolkenbruchartigen Regenfällen, die die ausgetrocknete Erde nicht aufnehmen kann. "Ramblas" (Flussbetten) können sich dann in kürzester Zeit zu reißenden Flüssen entwickeln. Starkregenperioden können auch in Spanien in allen Landesteilen häufiger auftreten.

Stürme: Am Mittelmeer kann es zu vereinzelten schweren Herbst- und Winterstürmen bis hin zu sogenannten "Medicanes" kommen. Die Kanarischen Inseln können insbesondere im Frühjahr und Herbst von schweren Stürmen getroffen werden. Diese "Calimas" können bei Risikogruppen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

Erdbeben und Vulkanausbrüche: Die Kanarischen Inseln sind Vulkaninseln. Zwar wird die vulkanische Aktivität intensiv wissenschaftlich überwacht, Naturkatastrophen aufgrund von Erd- bzw. Seebeben oder gar Vulkanausbrüche sind jedoch nicht verlässlich vorhersagbar. Neben den Kanaren liegen auch die Pyrenäen und der Süden Spaniens in einer seismisch aktiven Zone.
5
Türkei
Erdbeben: Ein großer Teil der Türkei, auch Großstädte wie Istanbul, liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone, sodass es zu vielen kleineren, aber auch schwereren Erdbeben kommt. Mit Erdrutschen, erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen und lange andauernden Nachbeben ist ggf. zu rechnen. 2023 ereigneten sich in der Südosttürkei zwei schwere Erdbeben, es gab zehntausende Tote und Verletzte. Viele Gebäude wurden zerstört oder schwer beschädigt.

Brände: Vor allem in den Sommermonaten kann es in der Türkei aufgrund der herrschenden klimatischen Bedingungen zu Busch- und Waldbränden kommen.

Überschwemmungen: Starkregenfälle können Überflutungen und Erdrutsche verursachen. Mit einer Beeinträchtigung der Infrastruktur muss in diesen Fällen gerechnet werden. Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.

Tipps: Informieren Sie sich über die Medien, Ihr Hotel und Ihren Reiseleiter über von Bränden und Überflutungen betroffene Gebiete und meiden Sie diese. Beachten Sie die Hinweise des türkischen Präsidiums für Katastrophenschutz und Notfallmanagement (AFAD).

Neue Krankheiten gefährden Urlauber

Was noch hinzu kommt: Auch Tropenkrankheiten wie Dengue-Fieber oder West-Nil-Virus breiten sich im Mittelmeerraum aus – weil sich Mückenarten aus Afrika und Asien durch die Erwärmung wohlfühlen. In mehreren Regionen wurden bereits Infektionsfälle gemeldet.

Dazu kommt das Risiko von Wassermangel und Stromausfällen. Viele Urlaubsorte geraten in den heißen Monaten an ihre Kapazitätsgrenzen – medizinisch, organisatorisch und ökologisch. Aktuelle Warnungen hier.

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