Es klingt verrückt, ist aber ernst gemeint: In der Sahara in Mauretanien soll in naher Zukunft ein artenreicher Wald entstehen. Was wie Träumerei anmutet, hält der deutsche Umweltforscher Peter Heck für realistisch. Er sieht es als Chance für den Klimaschutz. Die ersten 50 Hektar sollen laut Infos der "Bild"-Zeitung schon im Herbst 2025 bepflanzt werden.
Was in Dubai oder Abu Dhabi funktioniert hat, soll nun auch mit dem Ödland in Afrika passieren. Das Wasser für den neuen Wald soll aus dem Atlantik gepumpt und in riesigen Entsalzungsanlagen aufbereitet werden. Nach Hecks Worten könnte der neue Wald – zum Vergleich – rund ein Drittel der deutschen CO2-Ausstöße binden.
Doch zuvor müsse für das Projekt "Sahara Renaissance" (Auferstehung der Sahara) noch viel Geld in die Hände genommen werden, geschätzt bis zu 120 Milliarden Euro. 7,5 Millionen Euro steuert laut "Bild" das Unternehmen "Darkgreen Impact Energy" aus Luxemburg bei.
Zunächst sollen eine Baumschule und ein kleines Hotel mit Showroom gebaut werden. Ein Vertrag mit der Regierung des Staates im nordwestlichen Afrika am Atlantik soll noch vor dem Sommer 2025 unterschrieben werden.
Für die Finanzierung sieht Umwelt-Professor Heck eine Lösung: Investoren könnten am Verkauf von CO2-Zertifikaten verdienen. Es gibt aber auch kritische Stimmen. So hält Klimaforscher Frithjof Kuepper von der Universität im Aberdeen (Schottland) die Pläne zwar für umsetzbar. Aber das Vorhaben mache nur Sinn, wenn die Entsalzungsanlagen komplett klimaneutral betrieben werden – etwa durch Windräder und Solarenergie.
Gegner des Wüsten-Waldes befürchten negative Folgen für das lokale Klima und die Umwelt. Eine weitere Sorge: Unternehmen könnten solche Projekte dazu nutzen, ihre CO2-Bilanz vermeintlich zu verbessern, ohne ihre tatsächlichen Emissionen zu reduzieren – also sogenanntes Greenwashing betreiben.
Wie die Sahara begrünt werden kann
Die Begrünung der Sahara ist ein faszinierendes, aber extrem herausforderndes Vorhaben. Dennoch gibt es mehrere Ideen und Visionen, wie man dem Wüstenwachstum entgegenwirken und Teile der Sahara wieder fruchtbar machen könnte.