Die Route "Geheimer Schwob" auf den Ausweichkogel (1450m) im Hochschwab ist offenbar Ziel von politisch motiviertem Vandalismus geworden. Mutmaßlich Linksextreme haben laut anonymen Bekennerschreiben samt Fotos die Sicherungshaken abgeflext. Warum? Weil der Kletter-Route von FPÖ-Chef Herbert Kickl 2020 erstbegangen wurde. "Heute" berichtete.
Demselben fehlen die Worte: "Es ist schockierend, wie weit Linksextremisten inzwischen gehen und sogar Menschenleben gefährden. Das ist absolut irre und lebensgefährlich!", donnert Herbert Kickl in Reaktion auf den mutmaßlichen Flex-Anschlag.
Die steirischen Blauen haben inzwischen sogar ein Kopfgeld in Höhe von 1.000 Euro auf Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ausgesetzt.
Die mutmaßliche Zerstörung des Kletter-Route ruft nun auch die Polizei auf den Plan. Weil die Täter damit möglicherweise einen Schaden für Leib und Leben unbeteiligter Dritter willentlich in Kauf genommen haben, handelt es sich um ein Offizialdelikt. Das bestätigt die Landespolizeidirektion Steiermark auf "Heute"-Anfrage.
Offizialdelikte
Die Strafverfolgung erfolgt durch die Staatsanwaltschaft von Amts wegen. Das ist beispielsweise bei Mord, Vergewaltigung, schwerer Nötigung, fahrlässiger Körperverletzung und gefährlicher Drohung der Fall.
Es gibt nur einen Haken: Noch weiß niemand, ob die Flex-Vandalen auch wirklich Schaden an der Kletter-Route angerichtet haben, oder nur für ihre Fotos so getan haben. Aus den Bildern (siehe Diashow unten) geht das nicht eindeutig hervor.
"Es wird dem nachgegangen", heißt es seitens der Exekutive. Witterungsbedingt – es hat kräftig geschneit – können die zuständigen Alpinpolizisten den mutmaßlichen Tatort derzeit nicht erreichen.
"Bevor das Wetter nicht aufklart, kann man vor Ort nicht überprüfen", betont ein LPD-Sprecher am Sonntag gegenüber "Heute". Das sei voraussichtlich, je nach Prognosemodell, frühstens ab Dienstag oder Mittwoch möglich.
Erst dann könne festgestellt werden, ob es auch wirklich einen Straftatbestand gebe. Parallel dazu würde aber mit "allen Mitteln" in der Causa nachgeforscht, Details wurden mit Verweis auf ermittlungstaktische Gründe jedoch keine genannt.
Routenbeschreibung: "Der geheime Schwob"
"Nette im Plaisirstil gehaltene Route, die auch mehrere Gehpassagen und auch sonst einiges an Gras aufweist. Dazwischen immer wieder nette, einmal sogar eine sehr schöne Felspassage. Ideal in Verbindung mit einer Kletterei in der Ausweichkogel Westwand." – Quelle: bergsteigen.com
Fix ist anhand der vorliegenden Fotos des vermummten Täters nur, dass erst die Bohrhakenlasche mit einem Schraubenschlüssel entfernt und danach einen Winkelschleifer an den Bohrhaken selbst angesetzt wurde.
Bei Vergrößerung lässt sich erahnen, dass die Trennscheibe der Flex während des Fotos in Rotation gewesen sein könnte. Dazu ist eine leichte Verfärbung am Gewinde des Bohrhakens auszunehmen, die auf Hitzeentwicklung zurückgehen könnte. In einem Foto könnte links ein wegspringender Funke sichtbar sein.
Gesichert ist das aber alles noch nicht. Jetzt ist erst einmal die Polizei am Zug – wenn Frau Holle es erlaubt.