Der Skisprung-Sport kommt nicht zur Ruhe! Nach dem Anzug-Skandal im Vorjahr wirft nun ausgerechnet ein überführter Norweger den ÖSV-Adlern Betrug vor.
Am 20. November startet in Lillehammer der Skisprung-Weltcup. Für die besten Weitenjäger der Welt ist die Saison zugleich der Start ins Olympiajahr 2026. Daniel Tschofenig, Titelverteidiger im Gesamtweltcup, zählt zu den großen Goldhoffnungen des ÖSV.
Doch die Diskussion um den Manipulationsskandal zieht weiter Kreise. Die norwegischen Springer Marius Lindvik und Johann André Forfang, die im Frühjahr wegen regelwidriger Anzüge für drei Monate gesperrt wurden, sind zum Saisonauftakt wieder dabei.
Tschofenig hatte in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" deutliche Worte gefunden: "Sie haben den ganzen Skisprung-Sport in Verruf gebracht und stellen sich hin, als wären sie die Opfer. Dieses taktische Bescheißen finde ich unter aller Sau."
Die Retourkutsche folgte prompt. Gegenüber der norwegischen Zeitung "Dagbladet" holte Lindvik zum verbalen Gegenschlag aus: "Diejenigen, die jetzt am lautesten schreien, sind meiner Meinung nach diejenigen, die selbst am schlimmsten waren. Man sollte erst sauber sein, bevor man so laut den Mund aufmacht."
Ein harter Vorwurf – zumal Lindvik selbst vom FIS-Ethikkomitee wegen Betrugs verurteilt wurde. Nun beschuldigt er den ÖSV und sogar das deutsche Team, es mit den Anzug-Vorgaben ebenfalls nicht so genau zu nehmen.