Mutter von Schütze spricht

Schuss ins Knie nach Streit um 14.000-Euro-Reparatur

Neue Details zur Bluttat in Wien-Floridsdorf kommen ans Licht: Laut der betagten Mutter des Schützen kam es nach teuren Dacharbeiten zum Streit.
Christian Tomsits
28.11.2025, 07:59
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Teure Dacharbeiten endeten mit einem Schuss ins Knie: Nun scheint klar, was sich am Montag um etwa 13.40 Uhr in der Sandrockgasse in Wien-Floridsdorf abgespielt haben muss, bevor es dort zum stundenlangen, riesigen Polizeieinsatz kam – wir berichteten.

Die Mutter des mutmaßlichen Schützen Alexander H. (52) sprach mit "Heute". Die Wienerin will sich an einen Streit zwischen den Arbeitern und ihrem Sohn erinnern, bevor es bei ihr im Garten zur Eskalation kam. Der Grund: "Wir haben denen insgesamt 13.000 oder 14.000 Euro gezahlt", so die betagte Dame. Die Gruppe "falscher Handwerker" aus Ungarn hatte bereits vor dem Wochenende mehrere Tage am Haus und am Carport des Einfamilienhauses, das sie mit ihrem Sohn bewohnt, gearbeitet.

Dann kamen die mutmaßlichen Betrüger am Montag zurück, wollten offenbar noch ein Gartenhaus reparieren, forderten noch mehr Geld. Da kam es zum Streit zwischen ihrem Sohn und dem jüngsten der vier Männer. Der 27-Jährige (Staatsbürgerschaft Rumänien) soll den Sohn daraufhin "Betrüger" genannt und wüst beschimpft haben. Kurz darauf hörte die Mutter, die im Haus vor dem Fernseher saß, einen Knall. "Ich dachte, es war Feuerwerk".

Doch ihr Sohn – ein Akademiker und Miliz-Soldat mit legaler Waffensammlung zu Hause – soll mit einer 9mm-Pistole auf den 27-Jährigen gefeuert haben. Eine Kugel traf das Opfer im Knie.

Die Männer, die mit zwei Fahrzeugen da waren, verschwanden mitsamt dem Verletzten, den sie in einen Kleinbus verfrachteten. Eine Scheibe des Fahrzeuges wurde durch ein weiteres Projektil zerstört, Scherben waren beim "Heute"-Lokalaugenschein am Abend noch auf der Straße deutlich sichtbar. Daraufhin verschanzte sich der Sohn im Haus, beruhigte seine Mutter. "Ich höre sehr schlecht und habe nicht alles mitbekommen, was passiert ist", gestand sie gegenüber "Heute". Kurz darauf war das Haus von Elite-Beamten umstellt – "überall war Polizei". Ein Zugriff verlief erfolgreich, der Sohn wurde festgenommen. "Ich weiß nicht, warum er das gemacht hat. Er ist ein lieber Mensch und sogar Akademiker. Vermutlich hat’s ihn einfach ausg'hagelt", vermutet die Mutter.

Fest steht: Bei seiner Festnahme um 15 Uhr hatte der 52-Jährige 1,4 Promille Alkohol im Blut, verantwortete sich laut Polizei bereits geständig. Das Opfer befindet sich in einem Krankenhaus und befindet sich nicht in Lebensgefahr. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, nahm umfangreiche Ermittlungen auf. Der Verdacht auf schwere absichtliche Körperverletzung oder sogar versuchten Mordes besteht – eine Untersuchungshaft könnte folgen, wurde aber noch nicht verhängt. Die Unschuldsvermutung gilt.

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