Prozess gegen Magazin in Linz

"Sexistisch" – Lugner bekommt 1.500 Euro Schadenersatz

Ein Foto – eine Klage: Simone Lugner ging am Mittwoch gegen ein Linzer Magazin vor. Wegen eines missverständlichen Artikels wollte sie 10.000 Euro.
Lea Strauch
11.06.2025, 10:28

Promi-Alarm in Linz: Am Mittwochvormittag stand ein mediales Missverständnis am Landesgericht auf dem Programm. Im Mittelpunkt: Society-Lady Simone Lugner. Sie ging gegen ein Magazin mit Sitz in der Landeshauptstadt und eine Mitarbeiterin vor.

Der Grund: ein Artikel und der dazugehörige Social-Media-Post des Magazins vom 10. März. Darin wird Simone Lugner auf einem Bild neben einem anderen Lugner-Tierchen abgebildet – Bahati "Kolibri" Venus. Diese hatte, wie berichtet, am Weltfrauentag mit dem Start ihrer "OnlyFans"-Karriere eigentlich positive Schlagzeilen gemacht. Dem "Bienchen" stieß der Artikel aber sauer auf.

Anwalt vertritt Lugner

In Verbindung mit der laut Gericht "sexisistisch-reißerischen Überschrift" werde suggeriert, sie sei selbst auf der Erotik-Plattform tätig – was nicht stimmt: "Die Frau hat sich auf den Schlips getreten gefühlt, da sie tatsächlich nicht auf Only-Fans ist", erklärte Walter Eichinger vom Linzer Landesgericht "Heute". Simone Lugner klagte wegen übler Nachrede und Beleidigung.

Neben einer gerichtlichen Bestrafung forderte sie 10.000 Euro Schadenersatz. Vor Gericht ließ sich die Witwe des verstorbenen Bauunternehmers Richard Lugner am Mittwoch nicht blicken – sie ließ sich durch ihren Anwalt vertreten. Auch die angeklagte Mitarbeiterin war nicht vor Ort. Die Situation: Anwalt gegen Anwälte.

Simone keine "Lugner-Ex"

Lugners Seite stellte gleich zu Beginn klar: "Die Aufmachung des Artikels wurde genau deshalb so gemacht, damit es die Leute lesen." Denn: Ohne Frau Lugner "hätte der Artikel wohl keinen Sinn gemacht", meinte der Anwalt in Bezug auf die öffentliche Reichweite seiner Mandantin.

Das Linzer Magazin sah die Sache "wenig überraschend konträr". Die Anwälte beharrten vor allem auf einer Formulierung: Die im Titel als "Lugner-Ex" bezeichnete Frau könne nur Bahati Venus sein. Der Begriff träfe auf Simone Lugner nicht zu: "Der Durchschnittsleser versteht den Artikel so, wie er gemeint ist."

Neben der Löschung des Fotos bot das Magazin Lugner 1.500 Euro Schadensersatz und 700 Euro für die Prozesskosten – das sei "nicht verhandelbar". Nach einem kurzen Telefonat war die Sache schnell erledigt: Das "Bienchen" nahm das Angebot an.

{title && {title} } Lstr, {title && {title} } Akt. 11.06.2025, 11:17, 11.06.2025, 10:28
Jetzt E-Paper lesen