Offenbar fiel es den Louvre-Dieben auch auf digitaler Ebene erschreckend leicht, an die Juwelen zu gelangen. Laut einem Bericht der französischen Zeitung "Libération" waren die Zugangsdaten des Überwachungssystems über Jahre hinweg simpel: Die Passwörter lauteten schlicht "LOUVRE" und "THALES" – letzteres identisch mit dem Namen der verwendeten Sicherheitssoftware.
Interne Unterlagen aus dem Zeitraum von 2014 bis 2024 zeichnen demnach das Bild eines maroden Sicherheitssystems. Sie belegen den Einsatz veralteter Programme, gravierende Schwachstellen und wiederholte Warnungen der nationalen Cybersicherheitsbehörde ANSSI. Diese hatte bereits früh darauf hingewiesen, dass unbefugte Zugriffe auf das Netzwerk Kunstdiebstähle erheblich erleichtern könnten.
Vor dem französischen Senat räumte Kulturministerin Rachida Dati (59) inzwischen ein, dass es tatsächlich "Sicherheitslücken" gegeben habe. Eine Untersuchung soll nun klären, wer für die Missstände verantwortlich ist.
Zwei Wochen nach dem Kronjuwelen-Diebstahl im Pariser Louvre haben die französischen Ermittler erste Erkenntnisse zu den mutmaßlichen Tätern veröffentlicht. Bei den bisher festgenommenen Verdächtigen handele es sich um Kleinkriminelle und nicht um Mitglieder einer hochprofessionellen Bande, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau am Sonntag in einem Radiointerview. Nach den Drahtziehern des spektakulären Einbruchs wird noch gefahndet.
Das Profil der Festgenommenen "entspricht nicht dem, was man normalerweise mit den oberen Rängen der organisierten Kriminalität in Verbindung bringt", sagte Beccuau. Bislang wurden vier Verdächtige im Alter zwischen 34 und 39 Jahren in Untersuchungshaft genommen, darunter eine Frau, der Komplizenschaft vorgeworfen wird.
Die drei männlichen Festgenommenen gehören nach Überzeugung der Ermittler zu dem vierköpfigen Einbecherkommando, das am 19. Oktober mit Hilfe eines Lastenaufzugs durch ein Fenster in die erste Etage des berühmten Museums im Zentrum von Paris gelangt war und dort Teile der französischen Kronjuwelen gestohlen hatte. Nach dem vierten Einbrecher wird noch gefahndet.