Die Arbeiterkammer Salzburg fordert einmal mehr Eingriffe in die Lebensmittelpreise – und untermauert das mit einer vielsagenden Erhebung zum "Österreicher-Aufschlag", der in Grenznähe besonders gut sichtbar wird. Fast 34 Prozent wurden Lebensmittel hierzulande in den letzten vier Jahren teurer.
Da kommt der besagte "Österreicher-Aufschlag" noch obendrauf. Vereinfacht erklärt: Konzerne dürfen ihre Produkte in verschiedenen Ländern zu unterschiedlichen Preisen anbieten, unser Handel seine Produkte aber nicht überall einkaufen. Die EU will dem einen Riegel vorschieben.
Bis es so weit ist, zahlen wir aber deutlich mehr als die ähnlich reichen, nur wenige Kilometer entfernt lebenden Bayern, so eine Erhebung der AK. In Summe ist der österreichische Warenkorb 9,56 Prozent teurer.
Wie die AK das abstellen will? Eine Preistransparenz-Datenbank soll kommen, außerdem die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel temporär gesenkt werden. Untere Einkommensschichten werden dadurch besonders entlastet, weil bei ihnen ein höherer Anteil des Haushaltsbudgets für den Einkauf draufgeht.
Krasse Ausreißer finden sich etwa bei Karotten (1,54 statt 0,71 Euro, +117 Prozent) oder Roggenmischbrot (2,20 statt 1,33 Euro, +65,5 Prozent). Aber auch Cola (0,46 statt 0,36 Euro, +26,71 Prozent) und Sonnenblumenöl (1,79 statt 1,39 Euro, +28,87 Prozent) sind deutlich teurer. Etwas billiger fand man in Österreich Äpfel, Bohnenkaffee und Langkornreis.
Besonders gut vergleichbar sind Markenprodukte. Diese waren mit einer einzigen Ausnahme von 12 Cent jedes Mal in Österreich deutlich teurer. Für Axe Aftershaves zahlen Österreicher 6,45 Euro, wenige Kilometer weiter werden sie um nur 4,16 Euro angeboten.
75 ml der Elmex Sensitive Professional Zahnpasta kosten in Deutschland 5 Euro, bei uns 6,75. Einen enormen Aufschlag gibt es beim Nivea Kids Sonnenspray 270 ml: Deutsche zahlen 11,72 Euro, Österreicher 16,79 Euro.