Der Prozess gegen den österreichischen Investor René Benko ist am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck zu Ende gegangen. Zunächst wurden mehrere Zeugen befragt. Dann zog sich das Gericht zur Urteilsfindung zurück. Kurz nach 14 Uhr dann stand fest: Benko ist schuldig!
Die Staatsanwaltschaft warf dem 48-jährigen Ex-Milliardär vor, seine Gläubiger geschädigt zu haben. Er habe einen Betrag von rund 660.000 Euro durch eine Mietkostenvorauszahlung und durch eine Schenkung an seine Mutter vor den Gläubigern in Sicherheit gebracht. Diesem Vorwurf folgte das Gericht - und fällt das Haft-Urteil gegen den gefallenen Immobilien-Mogul.
Benko bestritt die Vorwürfe. Am ersten Prozesstag war für die Befragung von Benko viel Zeit vorgesehen. Doch er beschränkt sich auf wenige Antworten bei den Fragen der Richterin zu seiner Person. Aktuell habe er kein Einkommen, über Vermögen und Schulden gebe er keine Auskunft, so Benko.
Am Mittwoch waren insgesamt acht Zeugen an der Reihe. Die Staatsanwaltschaft warf dem 48-jährigen Ex-Milliardär vor, seine Gläubiger geschädigt zu haben. Er habe einen Betrag von rund 660.000 Euro durch eine Mietkostenvorauszahlung für eine Villa geleistet, die wegen eines Wasserschadens und Hangrutschgefahr noch gar nicht bewohnbar gewesen sei, und eine Schenkung an seine Mutter getätigt haben.
Bereits ausgesagt hatte als erster der Bautechniker Fabio A. Er hat über die Villa auf der Innsbrucker Hungerburg, die im Zentrum des Prozesses steht, Auskunft gegeben. Er sagte: "Das Haus war bewohnbar."
Auch Benkos Mutter Ingeborg (75) und seine Schwester (43) stehen auf der Zeugenliste. Die pensionierte Kindergärtnerin soll als "Stroh-Mama" im komplexen Finanzkonstrukt gedient haben. Auf dem Laptop der Schwester wurden Blanko-Unterschriften der Mutter sichergestellt.
Im Zeugenstand war auch Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger aufgetreten. Er hat über das aktuelle Vermögen von Benko Auskunft gegeben: "Aktuell ungefähr 900.000 Euro auf dem Massekonto. Weitere 400.000 Euro auf einem eigenen Konto."
Anerkannt sind 45 Millionen Euro an Forderungen von Benkos Schuldnern. Insgesamt sind knapp 2,7 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet worden.