Wegen einer Baustelle war am Sonntag auf der A23 (Südosttangente) nur eine Spur passierbar, Anlass ist die Sanierung der Prater Hochstraße. Obwohl angekündigt, waren enorme Staus die Folge. Mehr als 15 Kilometer Länge und zwischenzeitlich bis zu vier Stunden Zeitverlust stehen zu Buche.
Wie der ÖAMTC weiß, kommt es zu solchen Situationen immer wieder. Grund dafür sei das enorme Wachstum des Wiener Umlands sowie der Umstand, dass es für die A23 keine hochrangige Ausweichroute gibt. Erst der Lückenschluss der S1 mitsamt des Lobautunnels würde das ändern.
Ausgerechnet am Mittwoch geht es im Parlament just um jenes Verkehrsprojekt, in dem die Grünen ein Milliardengrab sehen und deswegen eine Sondersitzung einberufen haben. Der ÖAMTC hält dagegen, dass die S1-Donauquerung zu einer erheblichen Entlastung der Tangente beitragen würde.
Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung, kommt zu dem Schluss: "Ein Stauchaos wie jenes von Sonntag wäre mit dem Lobautunnel definitiv vermeidbar gewesen". Wichtig ist aus Sicht des ÖAMTC, dass parallel zur Straßeninfrastruktur auch der öffentliche Verkehr und Radwege ausgebaut werden. Wiesinger: "Es braucht ein Gesamtkonzept, das den Autoverkehr mitberücksichtigt und nicht ausschließt. Anders lässt sich die Verkehrsproblematik eines stetig weiterwachsenden Ballungsraums wie Wien nicht lösen."
Dass neue Straßen automatisch mehr Verkehr anziehen, wie Kritiker des Projektes häufig argumentieren, kann man aus Sicht des ÖAMTC so nicht stehen lassen. Wiesinger erläutert: "Verkehrsverlagerung auf hochrangige Straßen ist genau deren Zweck. Umfahrungen wie der Lobautunnel ziehen Verkehr an – und zwar aus Wohngebieten und Städten heraus. Damit werden lokale Staus vermieden und die Anwohner:innen sowie die Umwelt entlastet."