Gefährlicher Leichtsinn

Sorglos im Bett – jeder Vierte verzichtet aufs Kondom

Eine neue Studie zeigt: Die Wienerinnen und Wiener gehen beim Thema Verhütung oft sorglos mit ihrer Gesundheit um.
Wien Heute
29.09.2025, 23:00
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Eine neue, repräsentative Studie des österreichischen Gesundheitsunternehmens "Gynial", das sich auf Frauengesundheit spezialisiert, zeigt: Beim Thema Verhütung gibt es weiterhin große Wissenslücken und eine ungleiche Verteilung der Verantwortung zwischen den Geschlechtern.

Im Zuge der Studie wurden 1.000 Personen in Österreich befragt, davon 235 in Wien. Die Altersrange war 14 bis 75 Jahre.

Verhütung bleibt "Frauensache"

Noch immer betrachten viele Menschen Verhütung in erster Linie als Aufgabe der Frau. In Wien sehen 16 % der Befragten das so, österreichweit liegt der Anteil sogar bei 17 %. Gleichzeitig sind 71 % der Wienerinnen und Wiener der Meinung, dass Männer beim Thema Verhütung zu wenig Verantwortung übernehmen – ein Ergebnis, das mit dem bundesweiten Schnitt (72 %) übereinstimmt.

Mangelnde Offenheit in Partnerschaften

Auch die Kommunikation in Beziehungen zeigt Schwächen: Fast jede:r Zehnte (13 %) spricht nicht offen über Verhütung – sowohl in Wien als auch im österreichweiten Durchschnitt. Zwar teilen in Wien 43 % der Befragten die Kosten für Verhütungsmittel (österreichweit 46 %), doch kümmern sich 74 % nach wie vor allein um die eigene Verhütung.

Kondomnutzung und Risiken

Besorgniserregend ist auch der Umgang mit Kondomen. Zwar geben 74 % der Wiener:innen an, bei neuen Sexualpartner:innen stets ein Kondom zu verwenden, dennoch verzichtet damit jede:r Vierte auf diesen wichtigen Schutz. Positiv fällt auf, dass das Kondom in Wien etwas höher akzeptiert ist als im Rest des Landes: 38 % verhüten ungern damit, während österreichweit 45 % diese Einstellung teilen.

Aufklärung und Wissen

In Wien fühlen sich 43 % durch schulische Aufklärung zu Verhütung gut informiert, etwas mehr als im Bundesdurchschnitt (40 %). Auch bei der HPV-Impfung liegt die Bundeshauptstadt vorne: 24 % sind geimpft, während der Österreich-Schnitt bei 20 % liegt – in Kärnten sogar nur bei 15 %. Dennoch bestehen gravierende Wissenslücken: 24 % der Wiener:innen wissen nicht, dass Kondome vor HPV schützen können, und 15 % gehen fälschlicherweise davon aus, dass es sich um eine reine "Frauenkrankheit" handelt.

"Wir alle tragen Verantwortung, jungen Menschen einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Gesundheit zu vermitteln. Es braucht verstärkte Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft“, betont Oliver Bannert, Geschäftsführer von GYNIAL Österreich. Gerade die Ergebnisse bei Jugendlichen seien besorgniserregend und würden deutlich zeigen, wie wichtig umfassende Aufklärung ist.

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