Die Fälle von ansteckenden Geschlechtskrankheiten steigen wieder stark an – vor allem unter jungen Erwachsenen. Ein Hauptgrund dafür ist die seltenere Kondombenutzung. Denn wird das Geld knapp, verzichten viele auf die richtigen und passenden Verhütungsmethoden.
"Österreichs Verhütungspolitik zählt zu den rückständigsten in ganz Europa. Während in vielen europäischen Ländern Verhütungsmittel schon seit Jahren kostenlos sind, ist sichere Verhütung hierzulande für viele Menschen eine Frage des Geldes", so Grünen-Frauensprecherin Meri Disoski.
Deshalb erneuern die Grünen nun ihre Forderung nach kostenlosen Verhütungsmitteln. Immerhin sei es entscheidend, dass bei der Auswahl einer passenden Verhütungsmethode und wirksamen Schutz vor Geschlechtskrankheiten nicht die Kosten, sondern die Verträglichkeit und Sicherheit das ausschlaggebende Kriterium sind, so die Öko-Partei im dazugehörigen Entschließungsantrag.
Es kann nicht sein, dass besonders Frauen in Österreich aus finanziellen Gründen keine echte Wahlmöglichkeit bei der Verhütung haben und sich diese Notlage aufgrund der wieder steigenden Inflation immer weiter verschärft, argumentieren die Grünen darin für ihr Anliegen.
"Das können und dürfen wir nicht länger akzeptieren. Frauen tragen nach wie vor die Hauptverantwortung für Verhütung und damit auch die Kosten dafür. Ist das Geld knapp, greifen sie auf unsicherere Verhütungsmittel zurück oder verzichten gänzlich darauf", führt Disoski gegenüber "Heute" weiter aus.
Zudem führen sie im Antrag weiter aus, dass "Verhütungsgerechtigkeit keine Luxusforderung ist, sondern eine überfällige Maßnahme in einer sich als gleichberechtigt verstehenden Gesellschaft". Ein kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln. Was in vielen Ländern bereits eine Selbstverständlichkeit ist, muss endlich auch für Österreich Normalität werden und damit klarer politischer Handlungsauftrag sein: Ein kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln.
Der grüne Antrag wurde aber vom Gleichbehandlungsausschuss des Nationalrats schubladisiert. "Kostenlose Verhütungsmittel vermeiden ungewollte Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten und stärkt die Selbstbestimmung. Dass ÖVP, SPÖ und NEOS dagegen sind, ist absolut unverständlich", poltert Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen.