Der elfte Testflug der riesigen Starship-Rakete vom US-Raumfahrtunternehmen SpaceX ist erfolgreich verlaufen. Wie geplant landete das Raumschiff rund eine Stunde nach dem Start im Indischen Ozean. Nach mehreren missglückten Tests zu Jahresbeginn versucht SpaceX damit, Zweifel zu zerstreuen, dass Verzögerungen bei der Starship-Entwicklung zu Verspätungen bei der geplanten Mond-Mission der US-Raumfahrtbehörde Nasa führen könnten.
Die Rakete hob am frühen Montagabend vom firmeneigenen Weltraumbahnhof Starbase im US-Bundesstaat Texas ab. Das zeigte auch eine Live-Übertragung des Flugs. Nach dem Start trennten sich die beiden Raketenstufen – das Triebwerk Super Heavy und das Raumschiff Starship. Mit beiden Teilen führte SpaceX erfolgreiche Tests und Manöver durch, bevor sie wie vorgesehen im Wasser landeten – unter Applaus der Ingenieure, die den Flug auf riesigen Leinwänden verfolgten.
Das Starship, das bei echten Missionen Besatzung und Fracht transportieren soll, flog durch das All und absolvierte zahlreiche Tests. Die Flugbahn war dabei ähnlich wie beim letzten Test im August. Wie damals setzte Starship auch diesmal mehrere Satelliten-Attrappen aus, bevor das Raumschiff wie geplant im Indischen Ozean niederging. Eine Bergung für eine Wiederverwendung war auch diesmal nicht vorgesehen.
Das Unternehmen kann die beiden letzten Testflüge jetzt als Erfolge verbuchen, nachdem zu Jahresbeginn mehrere Starship-Flüge gescheitert waren. Drei Mal explodierte dabei die obere Raketenstufe.
Mit 123 Metern ist das Starship die bisher größte und stärkste Weltraumrakete überhaupt. SpaceX verfolgt mit ihr das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare und damit günstigere Rakete zu bauen. Die Nasa will mit Starship wieder Menschen auf den Mond bringen. Tech-Milliardär Elon Musk hat darüber hinaus das Ziel, auch Menschen auf den Mars zu schicken.
Der Testflug am Montag dürfte der letzte für diesen Starship-Prototypen gewesen sein. Laut SpaceX soll der nächste Flug mit einem neuen Modell, der Version 3, stattfinden.
Die von der Nasa geplante erste bemannte Mondlandung seit mehr als 50 Jahren – Artemis III – ist derzeit für Mitte 2027 angesetzt. Gleichzeitig plant China spätestens bis 2030 seine erste bemannte Mond-Mission.
Eine Kommission von Sicherheitsberatern der Nasa warnte laut der Website Space Policy Online, dass sich die Artemis-Mission "um Jahre" verspäten könnte. Und der ehemalige Nasa-Chef Jim Bridenstine sagte kürzlich vor einem Ausschuss des US-Senats: "Wenn sich nicht etwas ändert, ist es höchst unwahrscheinlich, dass die USA Chinas Zeitplan schlagen".
Der Interims-Chef der Nasa, Sean Duffy, bleibt hingegen zuversichtlich, dass die USA das "zweite Weltraumrennen" gewinnen werden. Vor Journalisten sagte er im vergangenen Monat, die USA hätten "im Weltraum in der Vergangenheit geführt und wir werden auch in der Zukunft weiter führen".
