Zur Jahrtausendwende trennte sich Julius Meinl V. vom Lebensmittelhandel. Einen Teil der Julius-Meinl-Standorte übernahm die Rewe Group (Billa, Billa Plus, Bipa, Penny, Adeg), die 93 Filialen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gingen damals im Jahr 2000 an Spar. Einzig der Flagship-Store am Wiener Graben blieb erhalten.
Die langfristige Absicherung des wirtschaftlichen Erfolgs der 93 Filialen sei für einen Player mit mehr als 25 Prozent Marktanteil deutlich effizienter zu bewerkstelligen, als für einen Nischenanbieter mit weniger als zwei Prozent, begründete Meinl damit die Entscheidung.
Um den hohen Ansprüchen der früheren Meinl-Kunden gerecht zu werden, habe man damals, so Spar, vorerst 36 dieser Märkte auf den neuen Geschäftstyp Spar Gourmet umgestellt. Mittlerweile würde es 49 entsprechende Standorte geben – 39 in Wien, neun in Niederösterreich und einen in der burgenländischen Metropole Eisenstadt.
"Spar Gourmet ist unsere Antwort auf den Gusto in der Großstadt – Bio fürs gute Bauchgefühl, vegane Angebote für die Neugier am Teller, Feinkost mit Bedienung für die Extrameile an Geschmack – und Food to go für alle, die Genuss nicht warten lassen wollen", erklärt Spar-Geschäftsführer Alois Huber in einer Aussendung.
Weiter fortgesetzt wird die im Jahr 2022 mit der Filiale am Wiener Fleischmarkt begonnene Modernisierungsoffensive. Der Markt wurde damals neu gestaltet, das Sortiment um weitere Spezialitäten ergänzt und erstmals ein überarbeitetes Logo eingesetzt.
Im Schnitt investiere man rund 2,5 Millionen Euro pro Filiale in Umbau, komplette Neuausstattung und nötige bauliche Maßnahme, so Spar. Mittlerweile wurden drei Gourmet-Märkte in Wien, namentlich die Filialen am Fleischmarkt, am Kärntner Ring schräg gegenüber der Oper und in der Servitengasse auf das neue Konzept umgestellt.
Nummer vier ist die Filiale in der Wiener Josefstädter Straße, die derzeit umgebaut und im September neu eröffnet wird. Highlights werden dort etwa die Fisch-Bedientheke, Dry Aged Beef und ein erweitertes Convenience-Angebot sein. "Dem Umfeld des Marktes entsprechend wird es", so schreibt Spar, "auch ein breites vegetarisches und veganes Angebot geben".
Weitere Umbauten sind bereits in der Planung. Sie sollen im Zuge der typischerweise alle zehn bis zwölf Jahre stattfindenden Filial-Runderneuerungen umgesetzt werden. Laut Spar rentiere sich das neue Konzept vor allem auch finanziell. Im Schnitt würden die jeweiligen Gourmet-Märkte nach der Neugestaltung um 20 Prozent mehr Umsatz machen.