Standort ist in Gefahr

"Nicht um Inflation erhöhen": Top-Ökonom mit Lohnansage

Laut Agenda Austria kostet ein Arbeitnehmer in Österreich fast 80.000 Euro pro Jahr – das gefährdet Jobs und den Standort.
Lukas Leitner
12.06.2025, 06:59
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Im österreichischen Budget klafft nach wie vor ein enormes Loch – der Staatskasse fehlt es an Geld. Die Bundesregierung hat das Konsolidierungsverfahren zwar bereits gestartet und erste Sparmaßnahmen eingeleitet, diese können aber auch nur dann ihr volles Potenzial ausschöpfen, wenn die Wirtschaft und der Standort mitspielen.

Doch genau hier gibt es ein Problem – der Standort ist laut einer aktuellen Berechnung von Agenda Austria in Gefahr. Denn die Arbeitskosten in Österreich zählen zu den höchsten weltweit, wie die wirtschaftsliberale Denkfabrik nun zeigt. Demnach belaufen sich die durchschnittlichen Kosten pro Arbeitnehmer auf fast 80.000 Euro im Jahr.

Damit befindet sich Österreich ganz oben auf der Liste. Nur in der Schweiz, Luxemburg und Island kostet ein Arbeitnehmer durchschnittlich mehr Geld. "Österreich belegt Platz vier unter den OECD-Staaten, das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Jahr 2022, als wir noch auf Platz sieben zu finden waren", betont die Agenda Austria.

Im Nachbarland Italien sind es hingegen nur rund 46.000 Euro, also ungefähr 30.000 Euro weniger.

Großes Problem für Standort

Die hohen Kosten für einen Arbeitnehmer sind, laut der Agenda Austria, ein großes Problem für die Beschäftigung in Österreich. Denn diese würde dadurch zunehmend unattraktiver werden.

"Während in süd- und osteuropäischen Staaten deutlich günstiger gearbeitet werden kann, verschärft sich hierzulande der Standortnachteil. Vor allem arbeitsintensive Branchen wie der Tourismus, aber auch die Industrie leiden zunehmend unter den hohen Kosten", so die Denkfabrik.

"Schießen uns aus allen Märkten"

"Wir können die Löhne nicht mehr um die Inflation erhöhen, schon gar nicht bei sinkender Produktivität. Wir sollten es so machen wie die Schweden: Die exportorientierte Industrie sollte die Benchmark sein, nicht die Teuerung oder der Staatssektor, sonst schießen wir uns aus allen Märkten", warnt Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn.

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