37.000 Euro erbeutet

Spendenbetrug nach Grazer Amoklauf – 33-Jährige gefasst

Nur einen Tag nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule startete eine 33-Jährige einen Spendenaufruf für Hinterbliebene – und sackte das Geld ein.
Newsdesk Heute
29.09.2025, 13:25
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Es war der schlimmste Amoklauf in der Geschichte Österreichs: Neun Schüler und eine Lehrerin wurden von einem 21-jährigen Ex-Schüler im BORG Dreischützengasse in Graz erschossen. Und auch im Nachgang ereignete sich Unfassbares.

Eine Spendenaktion sollte den Hinterbliebenen zugutekommen. Eine angebliche Angehörige rief dazu über die Internetplattform Gofundme auf, über 600 Menschen spendeten Zigtausende Euro. Doch bei der Urheberin soll es sich um eine bekannte Betrügerin handeln. Ein Verdacht, den die steirische Polizei nun bestätigt.

Tat nur 1 Tag nach Amoklauf

Nach einem über das Bundeskriminalamt eingelangten Hinweis begannen Ermittler am 19. September 2025 mit den Erhebungen. Dabei ergaben sich Verdachtsmomente, wonach die 33-Jährige bereits am 11. Juni 2025 – einen Tag nach dem Amoklauf – über eine internationale Online-Crowdfunding-Plattform einen Spendenaufruf gestartet haben soll.

Dabei soll sie sich fälschlich als Hinterbliebene ausgegeben und auf diese Weise mehr als 37.000 Euro an Spenden erhalten haben. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte davon jedoch nur ein geringer Anteil an betroffene Opferfamilien weitergeben worden sein.

Opfer können Geld zurückfordern

Ermittlern gelang in Folge die Ausforschung betroffener Bankkonten der Verdächtigen. Diese wurden mittlerweile bereits über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz sichergestellt und darauf befindlichen Spendensummen gesichert. Betroffene bzw. getäuschte Personen können nun unter Verweis auf diese Ermittlungsverfahren persönlich Anzeige bei jeder Polizeiinspektion erstatten.

Zudem kann die Rückerstattung einer Spende über das Antragsformular der Plattform "GoFundMe" beantragt werden (Link angefügt). Die Plattform hat eine enge Kooperation mit den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärungsarbeit zugesichert.

Frau beging auch Sozialbetrug

Des Weiteren steht die 33-Jährige im Verdacht, unrechtmäßig Sozialleistungen in der Höhe von rund 23.000 Euro bezogen zu haben. Dabei soll sie unter Verwendung teils verfälschter Aufnahmebestätigungen Pflegestipendien des AMS erhalten haben, ohne die entsprechende Ausbildung jemals begonnen zu haben. Durch rasch eingeleitete Ermittlungsschritte konnte eine bevorstehende Auszahlung weiterer 14.000 Euro noch rechtzeitig verhindert werden.

Aufgrund bisheriger Ermittlungserkenntnisse wurde die 33-Jährige vergangenen Freitag über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in der Südsteiermark festgenommen. Während sie bei ihrer ersten Einvernahme sämtliche Vorwürfe noch bestritt, zeigte sie sich nach umfangreichen polizeilichen Ermittlungen und angesichts weiterer ihr zur Last gelegter Verdachtsmomente nun geständig.

33-Jährige im Gefängnis

Sie räumte ein, beim Spendenaufruf den Eindruck erweckt zu haben, selbst Angehörige des Amoklaufs zu sein. Ihren Angaben nach sei lediglich ein Teil der Gelder für eigene Zwecke verwendet worden. Den übrigen Betrag habe sie nach eigenen Angaben noch an betroffene Familien weitergeben wollen.

Die 33-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert, wo sie sich aktuell in Haft befindet. Die Ermittlungen zu etwaigen Mittätern sowie weiteren möglichen Straftaten dauern noch an, auch wenn konkrete Hinweise darauf derzeit noch nicht vorliegen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 29.09.2025, 13:25
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