Spiele-Test

"Split Fiction" ist der Himmel für alle Koop-Fans

Einzelspieler können wegklicken, doch für Koop-Fans aber ist das neue "Split Fiction" ein Muss. Dahinter stecken wieder die Meister ihres Fachs.
Rene Findenig
16.03.2025, 17:36

"Split Fiction", entwickelt von Hazelight Studios und veröffentlicht von Electronic Arts, ist ein Action-Adventure-Videospiel, das neue Maßstäbe im Bereich des kooperativen Gameplays setzt. Dass sie es besser als aktuell jeder andere Entwickler können, haben die Hazelight Studios bereits mit "It Takes Two" und "A Way Out" bewiesen, "Split Fiction" für PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC hebt das kooperative Erlebnis aber auf ein neues Level. Wieder werden nicht nur spannende Welten und fantastische Szenen für das gemeinsame Spiel geboten, sondern auch gleich zwei Handlungen laufen im Split-Screen-Modus am Bildschirm ab.

Allzu ausführlich ist die Erzählung zwar nicht und zu viel darf nicht verraten werden, ohne dem Spiel den Reiz zu nehmen, sie unterhält aber gut und bietet wieder ein paar schöne Gefühle. Die Geschichte von "Split Fiction" dreht sich um die beiden Autorinnen Mio und Zoe, zwei Freunde mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und kreativen Köpfen. Sie werden in eine seltsame, fantastische Welt entführt, die aus ihren eigenen Vorstellungen und Erinnerungen besteht. Die Welt ist in ständiger Veränderung und spiegelt die Dynamik ihrer Freundschaft wider, wobei jede der Frauen parallel am Split-Screen eine etwas bis einer völlig anderen Handlung erlebt.

Crossplay und "Friends Pass" als toller Koop-Komfort

Die Geschichte von "Split Fiction" ist mehr als nur eine oberflächliche Handlung; sie ist eine tiefgehende Erkundung der Freundschaft zwischen Mio und Zoe. Die beiden Protagonistinnen sind nicht nur Spielfiguren, sondern komplexe Charaktere mit eigenen Stärken, Schwächen und Eigenheiten. Mio, der ruhige und analytische Kopf, findet sich in einer Welt wieder, die ihre innersten Gedanken und Ängste widerspiegelt. Ihre Fähigkeit, die Umgebung zu manipulieren, ist ein Ausdruck seiner Kontrolle und seines Bedürfnisses nach Ordnung. Das wird von den Entwicklern in Gameplay und Spielwelt übersetzt. Je nach Frau fällt das unterschiedlich aus.

Die Rätsel, die die Science-Fiction-Autorin Mio in ihrer futuristischen Spielwelt lösen soll, sind metaphorisch, symbolisieren innere Konflikte. Zoe, die impulsive und energiegeladene Seele, erlebt dagegen eine Welt, die ihre Leidenschaft und ihren Drang nach Action widerspiegelt. Ihre akrobatischen Fähigkeiten und ihre mächtigen Waffen sind ein Ausdruck der Stärke und des Selbstbewusstseins der Fantasy-Autorin. So sind es vor allem die actiongeladenen Abschnitte des Spiels, in denen Zoe glänzt. "Split Fiction" kann übrigens nicht nur per Crossplay über alle Plattformen gemeinsam gespielt werden, es braucht auch nur ein Exemplar für zwei Spieler.

Ein wahres Meisterwerk der Gameplay-Vielfalt

Die Interaktion zwischen Mio und Zoe ist das Herzstück der Erzählung. Ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten führen zu Konflikten, aber auch zu unvergesslichen Momenten der Zusammenarbeit und des Verständnisses. Die Welt von "Split Fiction" verändert sich dabei ständig, um die Dynamik ihrer Beziehung widerzuspiegeln. Wenn sie sich streiten, wird die immer wechselnde Welt instabil und gefährlich. Wenn sie zusammenarbeiten, wird die Welt harmonisch und friedlich. Die Geschichte ist außerdem nicht linear, sondern entfaltet sich durch Erinnerungen und Fragmente, die im Spiel gefunden und gesammelt werden können.

Dies gibt dem Spieler die Möglichkeit, die Geschichte in seinem eigenen Tempo zu entdecken und die Nuancen der Beziehung zwischen Mio und Zoe zu verstehen. "Split Fiction" ist aber auch ein Meisterwerk der Gameplay-Vielfalt. Hazelight Studios hat es geschafft, verschiedene Genres nahtlos miteinander zu verbinden und ein Spielerlebnis zu schaffen, das sowohl abwechslungsreich als auch fesselnd ist. Das hat man bereits in "It Takes Two" erleben können, nun geht man noch einen Schritt weiter und wechselt fröhlich zwischen witzigen Plattformer-Passagen, wilden Shooter-Szenen und kniffligen Rätsel-Elementen im Laufschritt hin und her.

"Split Fiction" ist eher nichts für schweigsame Spieler

Das Spiel ist übrigens ausschließlich für zwei Spieler konzipiert und erfordert eine enge Zusammenarbeit, KI-Begleiter für Einzelspieler gibt es nicht. Die Spieler müssen ständig miteinander kommunizieren und ihre Fähigkeiten koordinieren, um Hindernisse zu überwinden und Rätsel zu lösen – wer gerne schweigend spielt, schafft das in "Split Fiction" zwar auch, einige Passagen können aber dann ganz schön knifflig wegen dem richtigen Timing werden. Die kooperativen Elemente sind nicht nur oberflächlich, sondern tief in das Gameplay integriert. Viele Herausforderungen können nur gelöst werden, wenn Spieler genau wissen, was sie tun.

"Split Fiction" wechselt wie erwähnt nahtlos zwischen Action-Adventure, Puzzle-Plattformer, Third-Person-Shooter und Twin-Stick-Shooter. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass das Spiel nie langweilig wird und die Spieler immer wieder neue Herausforderungen erleben. Die Übergänge zwischen den Genres sind fließend und natürlich. Das Spiel fühlt sich nie gezwungen oder inkonsistent an. Zudem erlebt man die Handlung und die Szenen je nach Figuren-Wahl aus vollkommen unterschiedlichen Perspektiven. Heißt: Der Wiederspielwert ist riesig. Auch die vielen Levels sind unglaublich fantasievoll gestaltet und spiegeln die kreativen Köpfe wider.

Technisch ist der Titel ein audiovisuelles Meisterwerk

Jedes Level ist einzigartig und bietet neue Herausforderungen und Überraschungen, sie sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch spielerisch anspruchsvoll. Die Spieler müssen ihre Fähigkeiten und ihr Wissen einsetzen, um die Rätsel zu lösen und die Hindernisse zu überwinden. Mio kann beispielsweise die Umgebung manipulieren, was ihre strategische Denkweise und ihr Bedürfnis nach Kontrolle widerspiegelt, Zoe verfügt dagegen über einige akrobatische Fähigkeiten und mächtige Waffen, was ihre Energie und ihren Drang nach Action widerspiegelt. Das Spiel ist neben den Aufgaben auch voll von kleinen, kreativen Minispielen.

Diese Nebenstränge sind oft sehr abgedreht und humorvoll, tragen aber wesentlich zum Charme des Spiels bei. Technisch wiederum ist "Split Fiction" ist ein audiovisuelles Meisterwerk. Die Grafik und der Sound sind von höchster Qualität und tragen wesentlich zur Immersion bei. Die Unreal Engine 5 wird voll ausgeschöpft, um eine lebendige und detaillierte Welt zu erschaffen. Die Grafik ist farbenfroh, detailliert und voller visueller Effekte. Die verschiedenen Umgebungen sind wunderschön gestaltet und spiegeln die Fantasie der Charaktere wider. Der Soundtrack ist stimmungsvoll und passt perfekt zur jeweiligen Szene.

Xbox, Playstation, Switch, PC & Co. – die besten Games im Test

"Split Fiction" ist der Himmel für alle Koop-Fans

Das Spiel läuft flüssig und stabil, zumindest auf der Testplattform PlayStation 5. Die Ladezeiten sind kurz und die Steuerung ist präzise, die Hazelight Studios haben es tatsächlich geschafft, ein technisches Meisterwerk zu schaffen, das die Spieler nicht von der Immersion ablenkt. "Split Fiction" ist nicht nur ein unterhaltsames Spiel, sondern auch ein emotionales Erlebnis. Die Geschichte und die Charaktere berühren die Spieler auf einer tiefen Ebene. Die Freundschaft zwischen Mio und Zoe ist glaubwürdig und berührend. Die Spieler, leben sie sich in der Welt ein, werden sich mit den beiden Charakteren identifizieren und ihre Höhen und Tiefen miterleben.

"Split Fiction" ist ein Meisterwerk des kooperativen Gameplays und ein absolutes Muss für alle Videospiel-Enthusiasten. Hazelight Studios hat ein Spiel geschaffen, das sowohl unterhaltsam als auch emotional ist. "Split Fiction" setzt neue Maßstäbe für das Genre und wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. "Split Fiction" zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit und Kommunikation in einer Freundschaft sind. Die Spieler werden lernen, dass sie gemeinsam mehr erreichen können als alleine. All das heißt aber auch: Während Einzelspieler gar nicht auf ihre Kosten kommen, sind es bei den Koop-Fans nur jene, die sich auch voll darauf einlassen.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } 16.03.2025, 17:36
Weitere Storys
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite