Spiele-Test

"Monster Hunter Wilds" – Perfekter Einstieg in die Jagd

Capcoms neues "Monster Hunter Wilds" verfeinert die Gameplay-Formel der Vorgänger und zeigt sich dennoch für alle Neulinge zugänglicher als je zuvor.
Rene Findenig
14.03.2025, 11:10

"Monster Hunter Wilds" ist der neueste Ableger der beliebten "Monster Hunter"-Reihe von Capcom und verspricht, die Serie auf ein neues Niveau zu heben. Mit einer riesigen, offenen Welt, dynamischem Wetter, neuen Monstern und verbesserten Gameplay-Mechaniken will "Monster Hunter Wilds" sowohl Veteranen der Reihe als auch Neulinge begeistern. Das Action-Rollenspiel für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S unterstützt zudem Cross-Plattform-Play, damit auch Spieler auf verschiedenen Plattformen gemeinsam auf die Jagd gehen können. Weiterhin ist es aber auch möglich, das Abenteuer ganz alleine als Einzelspieler zu erleben.

Schon beim ersten Start des Spiels wird deutlich, dass Capcom viel Wert auf die Präsentation gelegt hat. Die Grafik ist atemberaubend, die Umgebungen sind detailliert und lebendig, und die Monster sehen furchterregend realistisch aus. Die Animationen sind flüssig, und die Effekte bei Kämpfen und Wetterereignissen sind beeindruckend. Der Soundtrack ist ebenso hervorragend und trägt zur Atmosphäre des Spiels bei. Die Musik ist dynamisch und passt sich der jeweiligen Situation an, sei es die Erkundung einer ruhigen Landschaft oder ein intensiver Kampf gegen ein mächtiges Monster. Kurz: Optisch und technisch gibt es erneut ganz großes Gaming-Kino.

Offen Welt als ein lebendiger und gefährlicher Ort

"Monster Hunter Wilds" präsentiert eine riesige, nahtlose offene Welt, die voller Leben und Gefahren steckt. Die Welt ist in verschiedene Biome unterteilt, von dichten Dschungeln über trockene Wüsten bis hin zu eisigen Berglandschaften. Jedes Biom hat seine eigenen einzigartigen Monster, Ressourcen und Herausforderungen. Das dynamische Wettersystem ist dabei eine der größten Neuerungen in "Wilds". Das Wetter kann sich jederzeit ändern und beeinflusst das Verhalten der Monster und die Umgebung. Stürme können Sicht einschränken, Hitze kann die Ausdauer reduzieren, und Temperatur kann sogar Bewegungen verlangsamen.

Diese dynamischen Wetterereignisse sorgen für zusätzliche Spannung und Abwechslung bei der Jagd. Dafür, dass diese nun immersiver ausfällt, sorgt auch die neugedachte Camp-Funktion. Statt lange Jagden wie in Vorgängern manchmal aus Ressourcengründen oder einem Spieltod abbrechen zu müssen, können jetzt an mehreren Orten des jeweiligen Bioms eine Art provisorisches Camp errichtet werden. Anders als Dörfer- oder Städte-Hubs sind diese zwar durch Monster zerstörbar, dienen aber als Schnellreisepunkte auf der doch sehr imposant ausgefallenen Karte und füllen im Fall der Fälle auch Vorräte und Ausrüstung wieder voll auf.

Neue Monster und noch herausforderndere Kämpfe

Wie diese Beispiele zeigen, hat "Monster Hunter Wilds" seine bekannte Formel beibehalten, aber doch die Stellschrauben neu gedreht und das Spiel zugänglicher für Neulinge gemacht. Tatsächlich gab es bis auf das allererste "Monster Hunter" kein Game der Reihe mehr, dass sich besser für einen Einstieg für Neulinge geeignet hätte. Das heißt allerdings nicht, dass das Spiel für Veteranen an Reiz verloren hätte. "Wilds" bietet eine Vielzahl neuer Monster, die sowohl beeindruckend als auch herausfordernd sind. Die Monster sind intelligent und reagieren auf die Umgebung und das Verhalten des Spielers, zeigen sich schlauer und durchtriebener als bisher.

Sie haben unterschiedliche Angriffe, Schwächen und Verhaltensmuster, die es zu erlernen gilt. Die Kämpfe sind intensiv und erfordern Geschick und Strategie. Die Spieler müssen wie gehabt die Bewegungen der Monster studieren, ihre Schwächen ausnutzen und ihren oft gewaltigen Angriffen geschickt ausweichen. Die Vielfalt an Waffen und Ausrüstungen ermöglicht es den Spielern, ihren eigenen Kampfstil zu entwickeln und anzupassen, von Fern- über Nahkampf bis hin zum Einsatz von Fallen. "Monster Hunter Wilds" führt aber auch einige neue Gameplay-Mechaniken ein, die das Jagderlebnis verbessern und entfernt an "Horizon"-Games erinnern.

Neuer "Fokusmodus" und ein nahtloses Kooperationssystem

Eine der wichtigsten Neuerungen ist der "Fokusmodus", der es den Spielern ermöglicht, sich auf ein bestimmtes Monsterteil beziehungsweise einen Schwachpunkt zu konzentrieren und gezielte Angriffe auszuführen. Dies erleichtert das Zerstören von Monsterteilen, das schnellere Besiegen der Bestien und das Sammeln wichtiger Materialien. Eine weitere Neuerung ist das "Kooperationssystem", das es Spielern ermöglicht, mit anderen Jägern zusammenzuarbeiten und gemeinsam mächtige Monster zu erlegen. Das Kooperationssystem ist nahtlos und ermöglicht es den Spielern, jederzeit in eine Jagd einzusteigen oder diese zu verlassen.

"Monster Hunter Wilds" bietet erneut umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten für den eigenen Charakter und die Ausrüstung. Die Spieler können das Aussehen ihres Charakters, ihre Waffen (dieses Mal darf man zwei führen), Rüstungen und Begleiter anpassen. Die Ausrüstung hat verschiedene Eigenschaften und Boni, die den Spielstil beeinflussen, je nach benutzten Waffen und Items werden diverse Buffs oder Bonuseffekte und einzigartige Skills freigeschaltet. Das Crafting-System ermöglicht es den Spielern, neue Ausrüstung und Gegenstände aus den Materialien herzustellen, die sie von erlegten Monstern und aus der Umgebung sammeln.

Spieler werden zum Experimentieren förmlich aufgefordert

Die Vielfalt an Ausrüstungen und Gegenständen ermöglicht es den Spielern, ihren eigenen einzigartigen Jäger zu erstellen – falsch leveln und ausrüsten kann man sich dabei nicht, denn es ist jederzeit möglich, die Ausrüstung komplett zu wechseln. In Sachen Skills dreht sich anders als in vielen anderen Rollenspielen alles um die Ausrüstung, nicht um Talentbäume. So müssen verschiedene Angriffe für diverse Waffen nicht erst nach und nach freigeschaltet werden, sondern stehen direkt von Beginn an zur Verfügung. Die Herausforderung ist dabei, die jeweilige Waffe zu meistern, nicht stundenlang erst ihre wahren Fähigkeiten freizuschalten.

Das macht mächtig Lust darauf, auch als Veteran verschiedenste Waffen auszuprobieren und sich passende Rüstungssets mit unterstützenden Effekten zurechtzulegen. Ja, das heißt genau das, was ihr glaubt: Nicht ganz ohne, aber mit wenig Grind geht es Richtung dreistelligen Spielstunden, wobei es sich nie in die Länge gezogen anfühlt. Selbst im Endgame sind noch neue Aufgaben und Missionen zu entdecken. Die Umgebung des Spiels kann übrigens erneut in Kombination mit den vielen Waffen benutzt werden, um noch mehr Schaden zu verursachen – etwa, wenn Monster gegen Objekte geschleudert oder geschickt in Fallen gelockt werden.

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Atemberaubende Grafik und detaillierte Umgebungen

Gespielt wird erneut in der Third-Person-Perspektive, in atemberaubender Grafik und mit den bisher detailliertesten Umgebungen. Zumindest in der Konsolenversion läuft alles ohne Performance-Probleme ab. Die Schauplätze punkten nicht nur mit Abwechslungsreichtum, sondern auch der Lebendigkeit, dem wechselnden Wetter und Monstern, die furchterregend realistisch aussehen. Die offene Welt von "Monster Hunter Wilds" ist ein riesiger Spielplatz, der sich ständig verändert. Die Biome sind nicht nur optisch unterschiedlich, sondern haben auch ihre jeweils ganz eigenen Ökosysteme mit spezifischen Pflanzen, Tieren und Ressourcen.

Spannend ist die Umsetzung der künstlichen Intelligenz. Die Monster reagieren nicht nur auf Spieler, sondern interagieren miteinander und mit der Umgebung. Sie jagen, streiten um Territorien und reagieren auf Veränderungen im Ökosystem. Das alleine macht Spaß, auch mal die Kreaturen nur zu beobachten statt zu bekämpfen. Flora und Fauna der Welt wiederum sind nicht nur dekorativ, sondern haben auch praktische Anwendungen. Pflanzen können zur Herstellung von Tränken und Fallen verwendet werden, und Tiere können gejagt werden, um Materialien zu erhalten. Kochen von Speisen mit Buffs hat wieder eine große Rolle im Game.

"Monster Hunter Wilds" – Perfekter Einstieg in die Jagd

Die Hauptstory führt die Spieler durch die verschiedenen Biome der Welt – zwischen denen es übrigens keine Ladezeiten mehr gibt – und stellt ihnen neue Monster und Charaktere vor, wobei die Handlung spannender und wendungsreicher als in bisherigen Teilen daherkommt und uns in das ganz neue "Verbotene Land" führt. Von dort konnte sich ein Bub namens Nata retten, der erzählt, wie ein "Weißer Geist" sein Dorf angriff. Natürlich schickt die Jäger-Gilde sofort eine Expedition los und schon finden wir uns im typischen Erkunden und Monsterjagen wieder, garniert mit Witz, einigen Wendungen und viel Action. Im Mittelpunkt steht aber das Gameplay.

"Monster Hunter Wilds" ist ein beeindruckendes Spiel, das die Serie auf ein neues Niveau hebt. Die offene Welt ist riesig und lebendig, die Monster sind furchterregend und herausfordernd, und die Gameplay-Mechaniken sind verbessert und erweitert. Das Spiel bietet stundenlangen Spielspaß und ist sowohl für Veteranen als auch für Neulinge ein Riesenabenteuer. "Monster Hunter Wilds" ist ein Muss für alle Fans der Serie und ein hervorragendes Spiel für alle, die ein actionreiches und herausforderndes Jagdabenteuer suchen – oder in die "Monster Hunter"-Reihe endlich einsteigen wollen. Dutzende unterhaltsame Spielstunden sind dabei garantiert.

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