Mit 675 Millionen monatlichen aktiven Usern ist Spotify unangefochtener Marktführer unter den Musik-Streaming-Diensten. Nun scheint es Pläne für eine neue Premium-Option zu geben, die gezielt an besonders engagierte Musikfans gerichtet ist.
Lange Zeit hat das schwedische Unternehmen die Konkurrenz nur aus der Ferne beobachtet, ohne selbst neue technische Innovationen oder Abo-Modelle voranzutreiben. Während Anbieter wie Tidal oder Amazon Music bereits auf HiRes und Dolby-Audio-Qualität setzen, blieb Spotify diesen Entwicklungen bisher fern.
Nun könnte ein neuer Vertrag mit Universal Music den Weg für eine neue Premium-Option ebnen. "Künstler, Songwriter und Verbraucher werden von neuen und sich weiterentwickelnden Angeboten, zusätzlichen kostenpflichtigen Abonnementstufen und der Kombination von Musik mit nicht-musikalischen Inhalten profitieren. Zudem soll der Katalog an Audio- und Videoinhalten erweitert werden", lässt der Streaming-Riese in einer Aussendung verlauten.
Laut einem Bericht von "The Verge" plant Spotify ein Angebot für "Superfans". Zu den möglichen Benefits könnten ein früherer Zugang zu neuer Musik, exklusive Deluxe-Editionen, Einladungen zu Listening-Partys und interaktive Q&A-Sessions mit Künstlern gehören.
Mit diesem Schritt würde Spotify einen anderen Weg als die Konkurrenz einschlagen. Anstatt sich auf verlustfreie Audioformate zu konzentrieren, könnte das Unternehmen erkannt haben, dass viele Kunden weniger Wert auf die höchste Audioqualität legen als auf ein exklusives Fan-Erlebnis.
"Neil Young mag blutende Ohren bekommen bei dem Gedanken", kommentiert ein Branchenexperte im "Rolling Stone". Doch Spotify könnte mit seinem Fan-Service einen völlig neuen Markt erschließen. Sollte das neue Abo hochpreisig gestaltet sein, könnte es erhebliche Umsatzsteigerungen mit sich bringen.
"Als wir vor einigen Monaten erstmals unsere Vision für die nächste Stufe des Musikabonnements – Streaming 2.0 – vorstellten, war genau diese Art von Partnerschaft unser Ziel. Die Vereinbarung vertieft die Zusammenarbeit mit Spotify und fördert eine künstlerzentrierte Monetarisierung, die sowohl für Musiker als auch für Verbraucher Vorteile bietet", so Sir Lucian Grainge, CEO der Universal Music Group.
Dazu will das schwedische Unternehmen neuerdings abseits seines Musikangebotes neuerdings den Markt für Video-Podcasts aufmischen. Zahlende Kunden können diese bereits in ausgewählten Ländern wie den USA und Großbritannien ohne Werbung anschauen.