So ändern sich die Zeiten: "Von 'In 3 Tagen in Kiew' zu 'Wie verhalte ich mich richtig bei einem ukrainischen Drohnenangriff?'", spottet eine pro-ukrainische Aktivistin auf X über ein Video des russischen Katastrophenschutzministeriums MCHS. Dieses kursiert seit einigen Tagen im Internet.
Denn anders, als Russlands Präsident Wladimir Putin zunächst glaubte, konnte die russische Armee die Ukraine nicht innerhalb weniger Tage einnehmen – der Krieg dauert bereits dreieinhalb Jahre. Ganz im Gegenteil: Nicht nur, dass sich die Ukraine, trotz numerischer Unterlegenheit und Rekrutierungsproblemen dank westlicher Unterstützung weiterhin wacker verteidigt – nein.
Dank immer mehr Freigaben durch die USA, zuletzt auch durch Präsident Donald Trump, ist es den ukrainischen Streitkräften seit einiger Zeit auch "erlaubt", Ziele weit hinter der Frontlinie im russischen Hinterland anzugreifen.
Immer öfter gab es in den vergangenen Monaten auch Berichte von Drohnen über Moskau, sie seien im Anflug auf den Kreml. Zumindest dort können sie aufgrund der massiven Bewachung in der Regel abgefangen werden. Dennoch: Auch herabstürzende Trümmer können Schäden an Gebäuden auslösen und Menschen verletzen oder töten.
Daher sah sich das russische Katastrophenschutzministerium MCHS im Juli genötigt, die breite Bevölkerung über das richtige Verhalten bei Drohnenangriffen zu informieren und darauf vorzubereiten.
Die offiziellen Ratschläge im Video:
1.) "Bleiben Sie ruhig und vermeiden Sie Panik. Handeln Sie überlegt und hören Sie auf die Anweisungen der Behörden."
2.) "Suchen Sie sofort Schutz. Wenn Sie sich auf der Straße befinden – gehen Sie in das nächste Gebäude, Keller oder einen Schutzraum. Halten Sie sich fern von Fenstern, Glastüren und Balkonen."
3.) "Wenn Sie zu Hause sind, schließen Sie Fenster und Vorhänge, löschen Sie das Licht und entfernen Sie sich von den Fenstern."
4.) "Wenn Explosionen zu hören sind, legen Sie sich auf den Boden oder hinter eine stabile Barriere (z. B. Wand, Möbel, Geländer). Schützen Sie Ihren Kopf mit den Händen oder Kleidung."
5.) "Nach dem Angriff: Verlassen Sie das Gebäude erst, wenn es sicher ist. Nähern Sie sich nicht Trümmern oder unbekannten Objekten – diese könnten explosiv sein. Informieren Sie im Notfall den Rettungsdienst über den Fund von verdächtigen Gegenständen (Telefon 112 in Russland)."
6.) "Verbreiten Sie keine unbestätigten Informationen in sozialen Netzwerken. Vertrauen Sie nur offiziellen Quellen – dem МЧС России, regionalen Behörden und staatlichen Medien."
Wie man sich am besten im Angriffsfall schützt, erklärt das zweiminütige Video des Katastrophenschutzministeriums mit dem Titel "Das russische Ministerium für Notfallsituationen erinnert an die Verhaltensregeln bei einem Drohnenangriff".