Der Wiener Stadtrechnungshof hat im Vorjahr 89 Prüfungen durchgeführt, um die korrekte Verwendung öffentlicher Gelder sicherzustellen. Laut Direktor Werner Sedlak erfolgte die Auswahl der Prüfobjekte "nach bestimmten Kriterien und einer Art Punktevergabe", wobei besonders kostenintensive und risikobehaftete Bereiche im Fokus standen, sagt er zum ORF.
Im "Heute"-Interview beschreibt Sedlak die Tätigkeit des Stadtrechnungshofes so: "Externe Kontrolle – nach den Maximen Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Seit 1.1.2024 prüfen wir auch die Parteienförderung in Wien. Und – ein Alleinstellungsmerkmal in Wien seit dem Reichsbrücken-Einsturz – wir prüfen auch Anlagen und Einrichtungen (etwa Spielplätze, Brücken) im Hinblick auf Statik und ihre Sicherheit für Menschen."
Rund drei Viertel der Empfehlungen wurden 2024 bereits umgesetzt, 18 Prozent befinden sich noch in Arbeit, fünf Prozent sind geplant. "Es gibt keine Verpflichtung, die Maßnahmen umzusetzen, aber die Macht des geschriebenen Wortes wiegt schwer, da alle Berichte veröffentlicht werden", betont Sedlak. Diese Transparenz motiviere die geprüften Stellen, die Empfehlungen ernst zu nehmen, ist er überzeugt.
Die Bandbreite der Prüfungen reichte von Großprojekten bis zum Zustand von Jungbäumen. Insgesamt sind rund 70 Prüferinnen und Prüfer im Einsatz. Prüferin Michaela Schick schildert die Arbeit so: "Wir arbeiten im Vier-Augen-Prinzip und haben in der Regel drei Monate Zeit, um einen Endbericht fertigzustellen."
Die Arbeit des Stadtrechnungshofs zeigt laut Sedlak Wirkung und sorgt langfristig für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Steuergeldern.