Die Grippewelle hat Österreich früher als gewohnt erreicht. "In der letzten Woche wurden in mehr als 20 Prozent der Sentinelproben Influenzaviren nachgewiesen", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien bereits vor wenigen Tagen im "Heute"-Talk. "Dies signalisiert den Beginn der Grippewelle in Österreich. Im Vergleich zu den vorhergehenden Saisonen startet die Grippewelle etwa vier Wochen früher." Das zeigt sich auch in den Krankenständen: Die Zahl der ÖGK-Versicherten mit bestätigter Influenza stieg binnen einer Woche von 891 auf 1.572 Fälle.
Besonders betroffen ist derzeit nicht Wien, sondern Oberösterreich, das laut MedUni-Wien-Auswertung klar vor allen anderen Bundesländern liegt. Angetrieben wird die Welle vom neuen, sehr ansteckenden Influenzastamm A(H3N2). Gleichzeitig steigt die Impfbereitschaft: Rund 180.000 Menschen haben sich heuer bereits gegen Grippe impfen lassen, deutlich mehr als im Vorjahr, wie die Österreichische Gesundheitskasse berichtet.
Am Freitagabend legt nun die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl in der ZiB-2 nach. "Wir gehen heuer davon aus, dass die Grippesaison stärker wird als die vergangenen beiden Jahren", so die Expertin. "Der Schutz der Impfung, die für das letzte Jahr konzipiert wurde, nicht so gut, da der Stamm neu ist", gesteht Puchhammer-Stöckl.
"Allerdings ist der Sinn der Grippeimpfung, dass die schweren Erkrankungen verhindert werden. Zu einem gewissen Grad hilft sie auch davor", so die Virologin weiter.
Kein großes Thema hingegen sei Corona aktuell. Auch RSV-Fälle scheinen in aktuellen Screenings nicht auf. Trotzdem rät die Expertin zu Schnelltest, um beispielsweise auch frühzeitig mit Medikamenten gegen Influenza vorgehen zu können.