Manchmal kann selbst Mutterliebe zu viel werden. Ein 33-jähriger Wiener wollte sein Leben längst alleine bestimmen – doch seine Mutter (Mitte 50) bombardierte ihn mit Nachrichten, E-Mails und sogar Geschenken. Als er im April ein Osterkörbchen vor der Tür fand, zog er die Reißleine – berichtet die "Krone". "Ich hab’ das als übergriffig empfunden", sagte der Sohn vor Gericht.
Schon im Dezember hatte der Wiener seiner Mutter klargemacht, dass er keinen Kontakt mehr wolle. Doch statt loszulassen, verschärfte sie ihr Verhalten: "Bis zu 50 Mails am Tag", schilderte er. Dazu kamen Beleidigungen gegen seine Freundin, die ebenfalls im Zeugenstand aussagen musste. Währenddessen schüttelte die Angeklagte den Kopf und warf der jungen Frau böse Blicke zu.
Die Mutter verteidigte sich emotional: "Ich bemuttere ihn nur, was soll ich sagen?" Schuld sei die Freundin, die ihren Sohn "negativ beeinflusse". Sie sprach sogar von einer "inszenierten Intrige". Doch der Richter ließ das nicht gelten: "Ich sehe hier den Fehler bei Ihnen."
Am Ende gab es ein klares Urteil: Sechs Wochen bedingte Haft wegen beharrlicher Verfolgung. Ihr Anwalt versuchte noch zu betonen: "Meine Mandantin ist eine Kümmerin. Sie hat sich immer um alles gekümmert."
Doch die Mutter begann sogar im Saal mit dem Richter zu streiten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig – sie nahm sich Bedenkzeit.