Der radikale Sparkurs der Regierung bedroht nun auch die heimischen Kultur. Besonders betroffen sind die Bundesmuseen, aber vor allem die Filmindustrie, deren Förderung nun gekappt werden soll. Vizekanzler Andreas Babler verkündete die geplante "Sanierungen" im Rahmen des Doppelbudgets 2025/26. Laut Finanzministerium soll das Kulturbudget um rund 100 Millionen Euro gekürzt werden.
Konkret wird der Film-Fördertopf Öfi+ um 22 Millionen Euro, also um zwei Drittel, reduziert. Auf Instagram schoss Star-Filmemacher David Schalko ("Braunschlag") nun scharf gegen die SPÖ, insbesondere gegen den verantwortlichen Vizekanzler. Unter eine Fotomontage von Babler am Friedhof schreibt er: "Totengräber des österreichischen Films! 60 Prozent der GESAMTEN Kultureinsparungen aus dem Film. Danke Andi Babler!" Untermalt wird das Posting musikalisch von Voodoo Jürgens’ Song "Heite grob ma Tote aus".
In der ZiB2 legte der Regisseur am Mittwochabend nach: "Da geht’s um tausende Arbeitsplätze. Das ist ein Modell, für das wir zehn Jahre lang gelaufen sind, damit der Film endlich gleichberechtigt zu anderen Kunstsparten ist. Das läuft seit zwei Jahren wahnsinnig erfolgreich und bringt dem Staat auch mehr Geld, als er ausgibt. Und dann schaltet man es einfach ab?"
Babler jedoch rechtfertigt seinen Sparkurs: "Es wird dem österreichischen Film ein Meilenstein sein." Seine geplante "Investment Obligation" soll das fehlende Geld für Filmproduktionen zurückholen, so Bablers Plan. Diese Maßnahme soll Streaming-Plattformen dazu nötigen, einen Teil der erhaltenen Förderungen wieder in Österreich auszugeben.
Auch die Bundesmuseen rechnen mit heftigen Einschnitten. Das Belvedere muss etwa geplante Umbauten für etwa 60 Millionen Euro verschieben. Auch das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum werden zur Kasse gebeten. Dabei geht es vor allem um die notwendigen Renovierungen, damit die Eingänge der Museen endlich barrierefrei werden. Diese müssen nun auf 2027 verschoben werden.
Zusätzlich will man auch 10 Millionen Euro bei Kulturförderungen einsparen. Über die Details dazu ist allerdings noch nichts bekannt.