Die neue Mineralart mit ungewöhnlich hoher Konzentration an Bor wurde in einem rosa Kristall aus Madagaskar identifiziert. "Noch nie war ein Vertreter dieser Gruppe mit einem so hohen Gehalt des Elements Bor entdeckt worden", so das internationale Forscherteam.
Die Forscher tauften das Mineral "Ertlit", zu Ehren des Wiener Mineralogen Dr. Andreas Ertl. Der gebürtige Strasshofer (Bezirk Gänserndorf, NÖ) vom Naturhistorischen Museum Wien und von der Universität Wien erforscht seit Jahrzehnten die komplexe Welt der Turmaline.
"Es ist eine ganz einmalige Ehre, wenn so etwas Seltenes passiert wie die Benennung einer Art nach Dir", sagt Ertl. Besonders freue ihn, dass das neue Mineral eine Hypothese bestätigt, die er bereits in den 1980er-Jahren formuliert hatte. "Jetzt hat uns die Natur einen grandiosen Beweis geliefert und alle Theorien bestätigt."
Neben dem Fundstück aus Madagaskar wurde Ertlit auch in Myanmar und – zur Überraschung vieler – in Österreich selbst nachgewiesen. Auf der Koralpe wurden sogar mehrere Zentimeter große Kristalle gefunden. "Dies zeigt eindrucksvoll, dass auch in den österreichischen Alpen immer wieder interessante Entdeckungen gemacht werden können!", so Ertl.
Die Internationale Mineralogische Vereinigung (IMA) hat den Namen offiziell anerkannt. Der neue Turmalin beeindruckt mit Farbvielfalt und Kristallgröße – Eigenschaften, die ihn auch für technische Anwendungen wie Sensorik interessant machen könnten.