Anzeige erst nach Geldverlust

Instagram-Falle – Mann zahlt für eigene Nacktfotos

Was als kleiner Instagramflirt anfing, endet für den Mostviertler mit einem Minus am Bankkonto.
Niederösterreich Heute
02.08.2025, 06:45
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In die Hose gegangen. Ein 20-Jähriger Mostviertler glaubte auf Instagram eine reizende Dame kennengelernt zu haben. Wie er sich getäuscht hat. Als der Chat auf Telegram verlegt wurde, wollte die "Dame" recht rasch ein paar Nacktfotos von dem jungen Mann.

Jedoch kaum hatte er die Bilder geschickt, kam schon die Aufforderung 150 Euro in Form von Geschenkkarten zu überweisen, sonst würden die Fotos veröffentlicht werden, heißt es in einem Bericht der "NÖN".

Anfangs versuchte er die Zahlung herauszuzögern, bezahlte aber dann doch 50 Euro an die Täter. Erst nachdem er dies getan hat, erstatte er Anzeige bei der Polizei.

"Menschenverstand einschalten"

Das war ein klarer Fall von Sextortion, sexueller Erpressung. Eine Form der Erpressung, die vor allem bei jüngeren Menschen immer häufiger auftritt. Chefinspektor Johann Baumschlager hat ein paar Tipps, wie man in der Situation reagieren soll.

"Die Täter zu ermitteln ist schwierig, weil diese oft mit falschen Namen agieren", hält er gleich am Anfang fest. Wichtig sei vor allem sich nicht zu schämen und ja nicht etwas löschen. Alles könne als Beweismittel helfen. Wenn die Erpresser bereits eine Kontonummer angegeben haben, könne dies zum Beispiel bei den Ermittlungen helfen.

Wie man sich im Falle von Sextortion laut der Polizei verhalten soll:

  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Erpresser ein und zahlen Sie nicht.
  • Brechen Sie den Kontakt zu den Erpressern ab und löschen Sie sie aus Ihrer Freundesliste.
  • Reagieren Sie auf keine Kontaktversuche.
  • Falls die Erpresser Bild- oder Videomaterial veröffentlicht haben, wenden Sie sich an den Betreiber der Plattform und verlangen Sie die Löschung.
  • Richten Sie einen Google-Alert mit Ihrem Namen ein. Dadurch werden Sie über neue Fotos und Videos, die in Ihrem Namen hochgeladen werden, informiert.
  • Sichern Sie alle Beweise. Dazu zählen das Bild- oder Videomaterial, mit dem Sie erpresst werden, die Kontaktdaten der Chatpartnerin und der Erpresser,
    sämtliche Nachrichten, Angaben für Transaktionen und dergleichen.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Falls Sie bemerken, dass die Erpressung Sie zu sehr belastet, reden Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall oder nehmen Sie psychologische Unterstützung in Anspruch

Wie kann man sich laut der Polizei vor Sextortion schützen?

  • Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen und Einladungen in sozialen Netzwerken von Ihnen völlig fremden Personen an.
  • Blockieren oder ignorieren Sie Nachrichten von Fremden und melden Sie fragwürdige Anfragen dem Internetserviceprovider.
  • Bedenken Sie, dass Sie in Videochats immer gefilmt werden können und passen Sie dem Ihre Handlungen an.
  • Deaktivieren oder überkleben Sie Ihre Webcam immer, wenn Sie sie nicht verwenden.
  • Sprechen Sie in Ihrem Umfeld über diese Erpressungsmethode, um Freunde, Bekannte und auch die Familie zu warnen.
  • Halten Sie Ihre Social-Media-Konten privat.
  • Teilen und veröffentlichen Sie Inhalte mit Bedacht.
  • Je mehr Informationen Sie preisgeben, desto anfälliger sind Sie für Sextortion und andere Erpressungen.
  • Seien Sie besonders vorsichtig, wenn jemand auf einer anderen Plattform als bisher kommunizieren möchte.
  • Achten Sie auf Ihre Sicherheit im Internet. Verwenden Sie sichere und private Browser, die Ihre digitale Identität abschirmt und Ihre Online-Aktivitäten vor neugierigen Blicken verbergen.
  • Verwenden Sie starke Passwörter, um Ihre persönliche Daten zu schützen.

Am Ende sagt er noch: "Einfach nachdenken. Der Menschenverstand sagt ja einem, wenn jemand nach kurzer Zeit Nacktbilder haben möchte, dass dieser wahrscheinlich auf Sextortion aus ist."

{title && {title} } red, {title && {title} } 02.08.2025, 06:45
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