Post vom Österreichischen Presserat: Wie berichtet, leitete der Verein zur Selbstkontrolle der österreichischen Presse ein Verfahren gegen "Heute" ein. Hintergrund ist ein Bericht über 3,5 Millionen Euro an Förderungen für die Tageszeitung "Der Standard" (79.220 Stück Druckauflage im Jahresschnitt 2024, wundersame 6,75 Leser pro Exemplar).
Das Gremium droht damit zum Zensurverein zu werden, schließlich entsprechen alle publizierten Zahlen über den warmen Geldregen, der über der Vorderen Zollamtsstraße niedergeht, den Fakten. Dennoch wird die "Genauigkeit" der "Heute"-Berichterstattung plötzlich in Zweifel gezogen.
Laut einer Recherche des Polit-Bloggers Lucas Ammann erhielt der "Standard" 2024 in der Online-Welt die größten Zuwendungen öffentlicher Stellen. 1,16 Euro ließen Regierung und Institutionen demnach pro Unique User des "Standard" springen. Detail am Rande: Ohne Förderungen hätte der "Standard" 2024 tief in den Roten Zahlen bilanziert.
Der Presserat prüft in einer Verhandlung durch den Senat 3 am 22. Oktober, ob der – tatsachengetreue – Artikel lediglich "der Verächtlichmachung eines Konkurrenten diene". Detail am Rande: In der jahrelangen "Standard"-Berichterstattung über Werbebuchungen bei weitaus leserstärkeren Mitbewerbern ortete der Verein nie einen Verstoß gegen den Ehrenkodex.
Was wirklich hinter der Presserats-Ermittlung steckt und wer dem Presserat bald im Hohen Haus zu neuer Relevanz verhelfen könnte, hörst du in unserem "Backstage"-Podcast (siehe oben).
Weitere Themen diese Woche: Die Diskussion über eine Senkung der Mehrwertsteuer, der Ausschluss von Georg Dornauer aus der Tiroler SPÖ, der Abgang von Stephanie Krisper bei den Neos und alle Hintergründe zum Millionen-Poker mit den Beamten.