Alleine in diesem Schuljahr wurden in Kärnten bereits 28 Kinder und Jugendliche vom Schulunterricht suspendiert. Häufige Gründe sind hier körperliche Übergriffe auf Schüler und Lehrer, sexuelle Übergriffe sowie gefährliche Drohungen.
Mit Suspendierungen hat auch jener 15-Jährige Erfahrung, der von März bis Juli 2025 mit einer Fußfessel in einem Kärntner Klassenzimmer saß. Der Pflichtschüler war schon seit Jahren als Systemsprenger bekannt. So soll er Überfälle verübt, Mitschüler verprügelt, mit Drogen gehandelt, Autos gestohlen und mit einem auch einen Unfall gebaut haben.
Dafür sei er schließlich auch vor Gericht gelandet und verurteilt worden, berichtet die "Kleine Zeitung". Nun bekam er jedoch die Chance, sich in einer sogenannten Time-Out-Klasse zu integrieren. Dies erfordere jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Lehrperson, Schulsozialarbeit, mobiler Jugendarbeit sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Zudem begann der Schultag des 15-Jährigen aufgrund seiner speziellen Situation eine Stunde später.
Seine dortige Lehrerin verriet gegenüber der "Kleinen", dass man in dem Burschen "nicht den Verbrecher, sondern einen Schüler, der Unterstützung braucht" gesehen habe. Solche Kinder und Jugendliche haben in den kleinen Time-Out-Gruppen weiter eine Anbindung an ihre Stammklassen. Alleine in Kärnten gibt es 39 Time-Out-Gruppen.
Laut der Pädagogin sei dem 15-Jährigen Diskretion wichtig gewesen. Seine Mitschüler sollten die Fußfessel nicht sehen, daher wurde er auch vom Turnunterricht befreit. Den Schulstoff habe der Bursch mit Unterstützung geschafft. Er sei nicht mehr oder weniger auffällig gewesen, als andere Kinder, so die Lehrerin.