Protestwelle

Über 250 Oppositionelle nach Wahl in Tansania angeklagt

Nach gewaltsamen Protesten in Tansania sind über 250 Menschen wegen angeblichen Verrats angeklagt, darunter führende Oppositionspolitiker.
Newsdesk Heute
08.11.2025, 21:12
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Nach den gewaltsam niedergeschlagenen Protesten rund um die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Tansania sind mehr als 250 Menschen wegen angeblichem "Verrat" vor Gericht gelandet.

Wie Anwalt Peter Kibatala am Freitagabend gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte, wird den Betroffenen außerdem "Verschwörung mit dem Ziel des Verrats" vorgeworfen.

Laut Gerichtsunterlagen, die der AFP vorliegen, sollen die meisten Angeklagten versucht haben, die Wahlen Ende Oktober zu stören. Ihr Ziel sei es gewesen, "die Exekutive einzuschüchtern".

Hunderte Menschen ums Leben gekommen

Die größte Oppositionspartei Chadema teilte am Samstag mit, dass ihr Vize-Generalsekretär Amani Golugwa festgenommen wurde. Damit sitzen jetzt schon drei von sechs Mitgliedern der Parteiführung im Gefängnis, wie Chadema im Onlinedienst X bekanntgab.

Am Wahltag haben im ganzen Land heftige Proteste stattgefunden. Die Polizei ist mit großer Härte gegen die Demonstranten vorgegangen.

Laut Angaben der Opposition sind dabei hunderte Menschen ums Leben gekommen. Diplomaten berichten sogar von glaubhaften Hinweisen auf hunderte oder gar tausende Tote.

Offiziell soll die amtierende Präsidentin Samia Suluhu Hassan die Wahl mit fast 98 Prozent der Stimmen gewonnen haben. Die wichtigsten Gegner wurden aber von der Wahl ausgeschlossen. Ausländische Wahlbeobachter zweifelten die Glaubwürdigkeit des Urnengangs an, die Chadema-Partei sprach von einer "Demokratie-Parodie".

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