Am Landesgericht Feldkirch musste sich am Mittwoch ein 18-Jähriger für eine schreckliche Gewalttat verantworten. Im betrunkenen Zustand soll er in einer Nacht am Bregenzer Bahnhof auf einen 34-Jährigen losgegangen sein.
Mittels Faustschlägen und Fußtritten soll er sein Opfer traktiert haben. Dieses erlitt einen gebrochenen Schädel und innere Blutungen. Die Ärzte mussten um das Leben des Mannes kämpfen.
Ein weiteres Opfer des 18-Jährigen kam glimpflicher davon. Ihm wurde lediglich die Nase gebrochen. Die Verteidigerin des jungen Beschuldigten war in der Verhandlung darum bemüht, ein sensibles Bild von ihrem vorbestraften Mandanten zu zeichnen.
Wie die "Krone" berichtet, beschrieb sie ihn als "sehr verschlossenen jungen Menschen, der nicht gut über seine Gefühle sprechen kann". Er käme aus schwierigen Familienverhältnissen und sei ohne Vater ausgewachsen. Daher fühle er sich orientierungslos und wütend. Der 18-Jährige sei in den Alkohol geflüchtet, so die Anwältin.
Der Angeklagte selbst zeigte sich reumütig. Er sei wegen einer Kleinigkeit ausgerastet, die Zeit in der Haft habe ihn geläutert. Er nehme die Schuld auf sich und auch jede Strafe an. Sein Opfer bat der junge Mann um Verzeihung.
Nach kurzer Beratung des Schöffensenats folgte der Schuldspruch, jedoch mit milder Strafe. Der 18-Jährige wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1920 Euro verurteilt. Dem Opfer muss er zusätzliche 8000 Euro bezahlen. Der Mann, dem er die Nase gebrochen wurde, erhält 2500 Euro.
Zudem muss der Beschuldigte ein Antiaggressionstraining und Bewährungshilfe in ANspruch nehmen. Die Richterin stellte klar, dass dies seine "letzte Chance" sei.