"Meine Mutter hat Krebs, kannst du mir helfen?" – als Lockvogel soll eine 19-Jährige einen Polen (22) in Wien-Floridsdorf in eine heimtückische Falle gelockt haben. Nun saß die junge Frau – gekonnt verteidigt von Star-Anwältin Astrid Wagner – Montag (22.9.) mit drei jungen Männern auf der Anklagebank am Wiener Landl – Raub und kriminelle Vereinigung lauteten die schweren Vorwürfe.
Gemeinsam mit den drei Burschen (20, 20, 18 Jahre) soll die junge Frau geplant haben, Leute zu überfallen, um an Geld zu kommen. Auf Snapchat schrieb die 19-Jährige mit dem späteren Opfer, gaukelte ihm vor, Hilfe für ihre angeblich krebskranke Mutter zu benötigen. Um die Schmerzen der Mutter lindern zu können, brauche sie Cannabis, schrieb sie dem jungen Mann. Nichts davon stimmte, die Mutter ist angeblich kerngesund.
Der 22-Jährige fiel auf den Trick herein. Er fand die 19-Jährige sympathisch, stimmte einem Date in einer Kleingartensiedlung in Wien-Floridsdorf zu und brachte Cannabis mit – die Falle schnappte zu. Als der Mann die Kleingartensiedlung betrat, wartete die 19-Jährige bereits auf dem Weg. Doch statt dem Date gab es Prügel – plötzlich sprangen die drei Komplizen der Wienerin aus dem Gebüch, schlugen mit einem Schlagstock aus Eisen auf das Opfer ein, bedrohten ihn mit einer Schreckschusspistole und prügelten mit den Fäusten auf ihn ein.
Die Burschen zogen den Polen in ein Gebüsch, raubten im 20 Gramm Cannabis, ein iPhone 15 Pro und eine Packung Taschentücher, die für eine Geldbörse gehalten wurde. Der 22-Jährige musste auch seinen Gürtel an die Kriminellen abgeben.
Anschließend flüchtete die Jugend-Gang in die Wohnung des 19-jährigen Lockvogels. Dort wurde gefeiert, das Cannabis geraucht. Das Opfer wurde schwer verletzt, leidet noch heute an den Spätfolgen. Nun stand das Quartett vor Gericht, die Burschen wurden aus der U-Haft vorgeführt.
Urteil am Montag für den mitangeklagten Lockvogel: Die 19-jährige fasste 27 Monate teilbedingte Haft aus, 9 Monate muss sie absitzen – bereits rechtskräftig! Star-Anwältin Wagner will nun einen Antrag auf Haftaufschub für die bislang unbescholtene Arzthelferin einbringen. Auch die drei Burschen wurden rechtskräftig zu teilbedingten Strafen verurteilt.
