Franzoso war bei einem Abfahrts-Trainingslauf im Rahmen des Schneetrainingslagers im chilenischen La Parva schwer verunglückt, gegen einen Zaun geflogen. Der Italiener erlag am 15. September schließlich seinen Verletzungen – einen Tag vor seinem 26. Geburtstag. Die Beisetzung des italienischen Speed-Läufers in Sestriere erfolgte am Dienstag.
Nach dem tragischen Ableben Franzosos meldete sich Kult-Trainer Sepp Brunner, lange Jahre auch Abfahrts-Coach im ÖSV, zu Wort, packte erschütternde Details über den Trainingsalltag aus. Das große Problem: die Absicherung der Abfahrtspisten, die Unsummen an Geld kosten würde.
"Auf 90 Prozent der Trainingsstrecken abseits vom Weltcup-Zirkus musste ich als Trainer vor jeder Einheit befürchten, dass etwas Schlimmes passiert", ließ Brunner, seit April in Pension, nun im "Blick" aufhorchen. "Genau genommen gibt es weltweit nur eine permanente Alpin-in-Trainingspiste, welche den höchsten Sicherheitsvorkehrungen gerecht wird – die Strecke in Copper Mountain", führte der 65-Jährige weiter aus.
Brunner selbst kennt die Piste im chilenischen La Parva durch mehrere Überseetrainingslager bestens. "Weil die Strecke fast ausschließlich von veralteten B-Netzen abgesichert ist, weiß ich, wie gefährlich Speed-Fahrten hier sind", betonte Brunner.
Die vom Österreicher angesprochene Trainingsstrecke in den USA ist erst ab November befahrbar, das Schneetrainingslager in Übersee beinahe alternativlos während der Sommermonate. Deswegen werden nun immer mehr Rufe laut, die auch die FIS in die Pflicht nehmen, der Ski-Weltverband müsse für die Sicherheit aufkommen. Große Hoffnung für Brunner ist dabei der neue FIS-Boss Urs Lehmann, langjähriger Präsident des Schweizer Skiverbands. "Ich traue Urs zu, dass er mit seinem riesigen Know-how an den richtigen Stellen den Hebel ansetzen wird", so Brunner.
