Der Tod von Ski-Fahrer Matteo Franzoso in Chile nach einem Trainingsunfall schockierte die Ski-Welt. Während beim Staatsbegräbnis in Italien am Dienstag Familie, Freunde und viel Prominenz zu Gast waren, diskutieren die Trainer und Athleten hinter den Kulissen eifrig über die Sicherheit.
Franzoso verlor bei einem Sprung die Kontrolle, durchbrach zwei Sicherheitsnetze und stürzte dann kopfvoran in einen Schneefangzaun aus Holz.
Mit einem offenen Brief und voraussichtlichen Maßnahmen nahm der Weltverband (FIS) daraufhin Stellung. Konkrete Maßnahmen sprach er darin noch nicht an, rief unter anderem aber das Bewusstsein in Erinnerung, dass man die Sicherheit mit der Hilfe anderer Interessengruppen verbessern könne.
Klare Vorschläge hingegen bringt der liechtensteinische Ex-Skifahrer Marco Büchel. Büchel trainierte als Aktiver auch mit dem Schweizer Skiteam und holte WM-Silber 1999.
Auf Instagram fordert er nun Taten statt leere Worte und richtet seine Worte direkt an die FIS: "Das Statement im offenen Brief über Kultur, Aufmerksamkeit und verschiedene Interessengruppen ist nicht mehr genug. Worte retten keine Leben!", schreibt er. Gegenüber 20 Minuten ergänzt er: "Die Worthülsen der FIS sind mir nicht genug."
Sein Vorschlag an die FIS-Spitze: "Ein klarer und sofortiger Schritt wäre die sofortige Gründung eines Ski-Fonds, um den Verbänden zu helfen, Sicherheitsnetze an kritischen Orten aufzubauen. Ich appelliere daran, dass die FIS da im Namen der Sicherheit Geld einschießt."
Im "Blick" meinte der FIS-Präsident Urs Lehmann dazu: "Grundsätzlich gefällt mir Büchels Idee gut. Aber wenn man zwei Dutzend Trainingsstrecken im Weltcup-Standard absichert, werden die Kosten einen Millionenbetrag ausmachen. Deshalb müsste man sicher darüber diskutieren, wer sich alles an den Kosten beteiligen muss."
Auch dafür hat Büchel einen Vorschlag. Er meint: "Die FIS muss nicht das Skigebiet finanzieren, es handelt sich um eine Teilfinanzierung. Wenn die FIS 50 bis 80 Prozent der Kosten übernehmen würde und die Ski-Resorts und die Verbände den Rest, würde sich die Sicherheit schon drastisch verbessern."
Ungeachtet seines Vorschlags fordert der Liechtensteiner endlich Taten. "Das ist nicht kompliziert. Es erfordert Leadership, Courage und Verantwortung. Jede Saison, ohne die Dinge zu ergreifen, setzt mehr Leben aufs Spiel. Es ist Zeit, von Worten zu Taten zu wechseln."