"War noch nie so nah"

Todes-Seuche breitet sich vor Toren Österreichs aus

Die hochgefährliche Seuche "Lumpy Skin Disease" (LSD) nimmt Kurs auf Österreich – mehrere Bundesländer bereiten sich auf den Ernstfall vor.
André Wilding
29.07.2025, 11:03
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Fieber, knotige Haut, Augenausfluss: Die Symptome der "Lumpy Skin Disease" (LSD) sind für Rinder fatal – und das Virus steht nun kurz vor Österreichs Grenze. "So nah war die Lumpy Skin Disease noch nie vor den Toren Österreichs", wird Florian Fellinger vom Gesundheitsministerium in der "Kronen Zeitung" zitiert.

"Ein riesengroßes Alarmsignal"

Erste Fälle der tödlichen Seuche wurden in der italienischen Lombardei, also nur etwa 180 Kilometer von Tirol entfernt, bestätigt. "Dies war für uns ein riesengroßes Alarmsignal, wir haben sofort mit Maßnahmen zur Vorbereitung in Österreich begonnen", stellt der Experte weiter klar.

Die Seuche stammt ursprünglich aus Afrika, verbreitet sich aber durch Tiertransporte und Klimawandel rasant in Europa. Übertragen wird LSD durch stechende Insekten wie Fliegen und Zecken. Für Menschen ist das Virus ungefährlich – eine Ansteckung mit der Seuche ist aber durchaus möglich. Für Tiere kann die Seuche auch tödlich enden.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Seit Juni 2025 melden Italien und Frankreich Dutzende betroffene Betriebe. In Österreich gibt es zwar noch keinen Fall, doch die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Wöchentliche Lagebesprechungen, intensive Überwachung in Grenzregionen und die Beschaffung von Impfstoffen über die Bundesbeschaffungsagentur wurden eingeleitet.

Besonders im Fokus: ein 20-Kilometer-Gürtel entlang der italienischen Grenze in Tirol, Kärnten und Salzburg. "Dort finden unsere intensivsten Vorbereitungen statt", so Fellinger. Sollte ein Ausbruch erfolgen, werden betroffene Betriebe sofort gesperrt und die Tiere gekeult.

"Gibt keine Medikamente gegen LSD"

Nur dann käme auch die Impfung zum Einsatz – als einzige wirksame Maßnahme gegen LSD. "Die Impfung ist aktuell und alternativlos, denn es gibt keine Medikamente gegen LSD", erklärt der Experte in der "Krone" weiter.

Ein flächendeckender Ausbruch wäre nicht nur ein Drama für die betroffenen Tiere, sondern auch ein wirtschaftlicher Super-GAU: Produktionsverluste, Exportstopps und hohe Kosten drohen.

{title && {title} } wil, {title && {title} } 29.07.2025, 11:03
Jetzt E-Paper lesen