Erhöhte Vorsicht

Trockenheit sorgt für Brandgefahr – das rät Feuerwehr

Die Feuerwehren raten zu erhöhter Vorsicht. Das betrifft zum einen das Verhalten im Wald, zum anderen haben sie einen wichtigen Tipp.
Niederösterreich Heute
11.03.2025, 05:15

Die große Trockenheit sorgt für erhöhte Brandgefahr in den heimischen Wäldern. Ein Feuer im Rax-Schneeberggebiet fordert derzeit die Einsatzkräfte in Niederösterreich. Immer wieder kommt es zu kleineren Wald- und Flurbränden im gesamten Bundesgebiet. Die Feuerwehren raten zu erhöhter Vorsicht. Das betrifft zum einen das Verhalten im Wald, zum anderen aber auch den einfachen Tipp: Lieber sofort die Feuerwehr rufen und nicht mit eigenen Löschversuchen Zeit verlieren.

Das Verhalten im Wald bei Trockenheit regeln die Waldbrandverordnungen, die in einigen Bezirken heuer bereits in Kraft sind, etwa in Baden und Mödling in Niederösterreich. In Oberösterreich werden die Waldbrandverordnungen in fünf Bezirken am Montag in Kraft treten, informierte Günter Huemer, diensthabender Offizier des Landesfeuerwehrkommandos, auf APA-Anfrage. Das sei einige Wochen früher als normalerweise - auch das zeigt, wie groß das Problem heuer ist oder noch werden könnte.

Dass man im Wald nicht raucht oder gar Zigarettenstummel wegwirft, sollte ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein, ebenso dass man bei Trockenheit kein Lagerfeuer entzündet. Aber auch anderer Abfall ist nicht nur aus Umwelt-, sondern auch aus Waldbrand-Sicht problematisch: Viele Behälter, nicht nur Glas sondern auch Plastik, haben einen Linseneffekt. Sie bündeln einfallendes Sonnenlicht, was bei trockenem Untergrund zur Brandentstehung beitragen kann.

Ein dringender Rat der Feuerwehr lautet auch: Wenn es zu brennen beginnt, unverzüglich die Feuerwehr alarmieren, noch bevor man versucht, selbst zu löschen. Denn es sei keinesfalls gewiss, dass man einen entstehenden Brand mit einem Handfeuerlöscher eindämmen könne und gerade auf trockenem Untergrund breite sich das Feuer oft rasant aus. Es gilt also, keine Zeit zu verlieren und 122 zu wählen.

Meist Spezialwerkzeug nötig

Ist es einmal passiert, so kann es bei größeren Wald- und Flurbränden oft Wochen dauern, bis man sie wirklich gelöscht hat, so Huemer. Das Tückische an ihnen ist, dass das Feuer unterirdisch glosen und sich weiter ausbreiten kann, ohne dass man es gleich sieht. Hier sei meist Spezialausrüstung nötig, sogenanntes Bodenschanzwerkzeug. Das sind etwa bestimmte Hacken und Löschrucksäcke, mit denen man das Bodenfeuer gezielt eindämmen kann, erklärt der Feuerwehr-Offizier. Aber dafür müsse man direkt an Ort und Stelle hinkommen und das sei vor allem in Steillagen schwierig. "Das ist wirklich Manpower."

Ein Problem ist die Trockenheit auch für das Brauchtum, etwas das traditionelle Funkenabbrennen: So hatte etwa die Vorarlberger Landesregierung am Freitag gemahnt, man möge Feuer in der Natur vermeiden. Einige Funkenzünfte haben daraufhin das Funken abgesagt. Zu Zwischenfällen kam es dennoch: Samstagabend konnte in Eichenberg (Bezirk Bregenz) gerade noch ein Waldbrand verhindert werden, als sich beim Entzünden eines Kinderfunkens die Flammen ausbreiteten. Und in St. Anton im Montafon zündeten Unbekannte in der Nacht den Funken an und fuhren davon. Die Funkenwacht entdeckte den Brand erst, als das Feuer bereits loderte. Passiert ist glücklicherweise nichts.

{title && {title} } red, {title && {title} } 11.03.2025, 05:15
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite