"Der lebt eh nicht mehr lange"

Trotz wilden Drohungen – Bohrn Mena zieht Klagen durch

Seit Veronika und Sebastian Bohrn Mena gegen Hass im Netz vorgehen, eskalieren die Drohungen gegen die beiden.
Lukas Leitner
07.08.2025, 14:51
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Seitdem bekannt ist, dass das im Waldviertel lebende Ehepaar Veronika und Sebastian Bohrn Mena gegen Hasspostings rechtlich vorgeht, verschärfen sich die Kommentare und Aussagen gegen die beiden.

"Der lebt eh nicht mehr lange", schreibt etwa ein User auf Facebook – dazu gibt es noch banale Beleidigungen. "Seit ich vor wenigen Tagen angekündigt habe, dass ich mich gegen Drohungen, Gewaltaufrufe und Beleidigungen rechtlich wehren werde, explodiert der Hass", so Sebastian Bohrn Mena in einer Stellungnahme zu "Heute".

"Wie verbittert, bösartig oder gefühlskalt muss man sein, dass man sowas über einen zweifachen Vater schreibt", fragt er sich.

"Werden diese Unmenschen vor Gericht bringen"

Dass sich Menschen öffentlich darüber austauschen, der Familie Gewalt anzutun, will Bohrn Mena nicht akzeptieren. "Wir werden diese Unmenschen, und anders kann ich sie nicht mehr bezeichnen, vor Gericht bringen", betont er gegenüber "Heute".

"Da geht’s schon längst nicht mehr um Entschädigungszahlungen, da geht’s um Gerechtigkeit. Niemand darf solche Sachen über andere Menschen verbreiten und sie damit zur Zielscheibe machen. Und wer sowas macht, muss mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen", hält er abschließend gegenüber "Heute" fest.

Klage auch gegen FPÖ-Politiker

Dass es Bohrn Mena ernst meint, ist zudem seit der Vorwoche bekannt. Wie "Heute" berichtete, geht das Ehepaar gemeinsam mit dem Team rund um den Tiroler Rechtsanwalt Dr. Robert Kerschbaumer rechtlich sowohl gegen Hass-Poster, als auch gegen Seiteninhaber vor.

Deshalb wurde gegen zahlreiche hochrangige FPÖ-Politiker auch eine Unterlassungserklärung eingebracht – im Fall des Tiroler FPÖ-Landtagsabgeordneten Patrick Haslwanter kam es sogar zu einem Urteil, wie eine aufgetragene Mitteilung auf seinem Facebook zeigt.

1.000 Personen ausgeforscht

Bei den medienrechtlichen Klagen soll es aber nicht bleiben, denn die Bohrn Menas wollen auch gegen die Verfasser der Hassnachrichten vorgehen. Im Gespräch mit "Heute" verrät er dabei, dass bereits über 1.000 Personen ausgeforscht worden sind, die solche Postings verfasst oder auch geliked haben.

Darüber hinaus verschickt das Ehepaar nun nach und nach hunderte Schreiben. "Einen Vergleich ohne Gericht gibt es nicht. Wir gehen sofort vor Gericht, damit es zu einer Unterlassungsklage kommt und diese Hasswelle ein Ende nimmt", klärt Sebastian Bohrn Mena auf.

In manchen extremen Fällen, zum Beispiel bei Morddrohungen, komme es dabei sogar zu einer Vorstrafe. Der ebenfalls angezeigte Kommentar eines Users "Du Arschloch, für dich nehme ich sogar eine Vorstrafe in Kauf", dürfte damit sogar wahr werden.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 07.08.2025, 14:54, 07.08.2025, 14:51
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