Kaum einer kommt mit bei allen Zollankündigungen, -änderungen und doch -senkungen, was Donald Trump und seine Zollpolitik in den vergangenen Monaten anbelangt. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Trump kündigte Exportzölle von 15 Prozent (Stand 3. August) gegenüber der EU an, beginnend am 7. August. Wie die Bank Austria bekanntgibt, könnten diese Zölle einen Rückgang des niederösterreichischen Wirtschaftswachstums um 0,16 Prozent verursachen.
In weiterer Folge können durch den Dämpfer etwa 1.000 Arbeitsplätze im Bundesland gefährdet werden, heißt es von der UniCredit Bank Austria. Kommt es so weit, würde es die Steiermark mit 2.400 Jobverlusten und Oberösterreich mit 2.300 Arbeitsplätzen sogar noch stärker treffen.
Schon Mitte Juli wurde die Nachricht laut, Trumps Zölle würden 15.000 Jobs in Österreich gefährden. Seine damalige Ankündigung sorgte für großflächiges Luftanhalten: er drohte mit 30 Prozent Exportzöllen aus EU und Österreich. Jener Steuersatz hätte das BIP um 0,4 Prozent gedrückt, wie ein Konjunkturbericht der Bank Austria schon vor knapp drei Wochen veröffentlichte.
Dagegen wirkten die jetzt geplanten 15 Prozent fast beruhigend – typisch für Trumps gern genutzten "Anker-Effekt": Besonders prekäre Aussichten darstellen, von den Extremen etwas zurückweichen – schon wirkt es wie ein ausgeglichener Kompromiss. Selbst wenn die anfänglich kommunizierten 30 Prozent Exportzölle von manchen auch als unrealistisch angesehen wurden.