Die Ukraine hat von Großbritannien eine erste Tranche von Geldern in Höhe von rund eine Mrd. USD erhalten, die durch die Erlöse aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten gesichert sind, berichtet Reuters. Die Nachrichtenagentur zitierte den ukrainischen Premierminister Denis Shmihal.
"Die Mittel werden zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungskapazitäten eingesetzt", sagte Schmihal. "Wir erwarten, dass alle souveränen Vermögenswerte der Russischen Föderation beschlagnahmt werden und in Zukunft unserem Land zugutekommen."
Bei Ausbruch des Krieges im Jahr 2022 haben die G7-Staaten russische Staatsgelder in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar eingefroren. Das Darlehen in Höhe von 50 Mrd. USD, das hauptsächlich von den USA und der EU geschultert wird, wird für die Verteidigungsbedürfnisse und den Wiederaufbau der Ukraine verwendet und durch die Erlöse aus den eingefrorenen Vermögenswerten zurückgezahlt, wie die "Kyiv Independent" schreibt.
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew mit einem "massiven" Angriff auf die Energieinfrastruktur überzogen. Einrichtungen für die Versorgung mit Energie und Erdgas in "mehreren Regionen der Ukraine" seien über Nacht "erneut massiv von Raketen und Drohnen" unter Beschuss genommen worden, erklärte Energieminister Herman Haluschtschenko am Freitag im Onlinedienst Facebook.
In der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, wurden nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow vier Menschen bei einem Angriff auf eine "zivile Infrastruktureinrichtung" verletzt, eine Frau sei lebend aus den Trümmern gerettet worden. Nach dem Angriff sei ein Feuer ausgebrochen, ein nahegelegenes Wohngebäude sei beschädigt und die Evakuierung der Bewohner angeordnet worden.
Am späten Donnerstagabend hatte der ukrainische Rettungsdienst bereits von Schäden an "kritischer Infrastruktur" nach einem Angriff auf die südliche Region Odessa geschrieben. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat Russland immer wieder die ukrainische Energieinfrastruktur ins Visier genommen. Ungeachtet der Diskussionen über mögliche Gespräche zur Beendigung des Konflikts hat Moskau seine Attacken mit Drohnen und Raketen zuletzt intensiviert.