Im Oktober war die ukrainische Flugabwehr laut dem Bericht "Monitor Luftkrieg Ukraine" stärker belastet als in den Vormonaten. Die Abfangquote lag demnach bei rund 80 Prozent. Pro Nacht setzten russische Streitkräfte durchschnittlich 170 Drohnen gegen Ziele in der Ukraine ein.
Im Vergleich zum September bedeutet das einen leichten Rückgang der Angriffe, den die Autorinnen und Autoren des Berichts – vom Europäischen Austausch und der Konrad-Adenauer-Stiftung – auf das Nichterreichen russischer Produktionsziele zurückführen. Der bisherige Höchstwert war im Juli mit fast 6300 Drohnen erreicht worden.
Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass die ukrainische Luftverteidigung zunehmend Schwierigkeiten hat, die Angriffe vollständig abzuwehren. Während zu Jahresbeginn noch nahezu alle Drohnen rechtzeitig abgefangen werden konnten, sank die Erfolgsquote im Herbst deutlich.
Im September lag sie bei 80 Prozent, bei ballistischen Raketen sogar nur bei etwa 15 Prozent. Insgesamt wurden im Oktober 1077 Drohnen nicht abgefangen, darunter viele ballistische Raketen des Typs Iskander, deren Einsatz deutlich zugenommen habe.
Besonders betroffen waren laut Bericht Energieanlagen im ukrainischen Hinterland. Die Zahl der nicht abgefangenen Sprengladungen habe sich innerhalb eines Monats verdoppelt. Die Flugabwehr sei zunehmend überfordert und müsse dringend stärker unterstützt werden, heißt es weiter.
Nach ukrainischen Angaben wurden im Oktober rund 60 Prozent der Erdgasproduktion zerstört. Zahlreiche Regionen leiden derzeit unter anhaltenden Stromausfällen.