Politik Backstage

Umfragen-Misere – SPÖ setzt jetzt voll auf Teuerung

Bis Jahresende wollen die Roten jetzt "voll auf das Thema Teuerung setzen", erfährt "Heute". Die Hintergründe.
Clemens Oistric
05.10.2025, 06:00
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Der SPÖ weht aktuell eine steife Herbst-Brise entgegen: In den Umfragen sind die Roten unter die 20-Prozent-Marke abgerutscht, die Performance von Parteichef Andreas Babler wird vom Neusiedler See bis an den Inn dauer-diskutiert, dazu kommt eine blasse Performance in der Regierung.

Themen-Schwerpunkt bis Jahresende

Wie "Heute" nun erfuhr, will die SPÖ jetzt aber mit einem Leibthema gegensteuern. "Wir setzen bis zum Ende des Jahres voll auf Teuerung", so ein roter Insider.

Hintergrund: Die Teuerung liegt im Österreich noch immer bei 4 Prozent – und das dürfte sich so schnell auch nicht ändern. "Da sehr viele staatliche Hilfen heuer ausgelaufen sind und wir Ende des Vorjahres eine vergleichsweise niedrige Inflation hatten, wird sich der Wert frühestens ab Februar merklich nach unten bewegen", schildert ein hochrangiger Regierungsstratege. Dafür hoffe man in der Kanzlerpartei in naher Zukunft auf einen Silberstreif am Konjunktur-Horizont.

Insofern kam es der ÖVP gar nicht unrecht, dass die Bevölkerung diese Woche über das Absurd-Agendasetting im Ministerrat (Afrika-Strategie, Perspektivengespräche) debattierte, statt über hohe Inflation und Arbeitslosigkeit – beides toxisch für die Roten.

Dauerhaft wird die SPÖ der Kanzler-Partei aber nicht die Freude machen, das Thema versanden zu lassen. Die zuletzt merklich professionalisierte Kommunikationsabteilung der Löwelstraße schickte Parteimanager Klaus Seltenheim in dieser Woche schon in den Infight mit den Handelskonzernen, die ihrerseits neue Rabattaktionen ausrollten. Rewe brachte sogar die beliebten Rabattmarkerl für alle zurück.

Zu "Heute" sagte Seltenheim: "Wir als SPÖ raufen um jeden Hunderter im Geldbörsel der Menschen."

Kucher stellte schon weitere Maßnahmen in Aussicht

Auch Klubchef Philip Kucher stellte nach der Präsentation der Inflations-Schnellschätzung postwendend klar: "Die Bekämpfung der Teuerung war, ist und bleibt unser wichtigstes Ziel!"

Der Sozialdemokrat geht sogar noch weiter und verspricht: "Die Inflation muss 2026 unter 2 Prozent fallen. Sollten unsere Maßnahmen dazu nicht reichen, werden wir weitere Maßnahmen liefern. Maximal zwei Prozent Inflation ist Pflicht, alles darüber reicht uns nicht!"

Bereits im Sommer hatte die SPÖ versucht, das Thema "leistbares Leben" – tief in der roten DNA verankert – zu thematisieren. Nun will man den Druck merkbar erhöhen.

Für 63 Prozent hat Teuerungsbekämpfung Top-Priorität

Rückhalt gibt es bei diesem Ansinnen seitens der Bevölkerung: Laut "Heute"-Umfrage ist der Kampf gegen die Teuerung für eine Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile drängender als das Migrationsthema.

Schwarzer Schwerpunkt im Ministerrat

Vorerst steht eine ÖVP-Schwerpunktwoche in der Regierung an. Im Ministerrat soll soll es um die Rot-Weiß-Rot-Card und Saisonkontingente gehen. Auch hier, dies erfährt "Heute", fliegen im Hintergrund schon wieder ordentlich die Fetzen ...

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