Die britische Version des römischen Klassikers Cacio e Pepe sorgt in Italien für einen kulinarischen Aufstand. Die britische Autorin Rachel Phipps präsentierte auf der Food-Plattform "Good Food" der BBC das Rezept mit vier Zutaten statt drei – darunter zwei, die gar nicht dazugehören: Butter und Parmesan.
Für viele Italiener grenzt das an Blasphemie: "Finger weg von traditionellen Rezepten. Wir Italiener schätzen die klassische Version und diese ist unantastbar", schreibt das Portal "Rai".
"Das Originalrezept kennt nur drei Zutaten: Pasta, Pfeffer und Pecorino", stellt Claudio Pica, Präsident des Gastronomieverbands Fiepet Confesercenti Rom und Latium, gegenüber "Il Messaggero" klar. Etwas anderes als authentisch zu verkaufen, sei schlichtweg irreführend.
„Das Originalrezept kennt nur drei Zutaten: Pasta, Pfeffer und Pecorino.“
Pica kritisierte nicht nur die Rezeptur, sondern auch die Vermarktung des Gerichts als schnelles Mittagessen. In Rom sei Cacio e Pepe kein beliebiger Snack, sondern Teil der kulinarischen Identität.
Der Verband hat daher eine offizielle Korrektur verlangt – und sogar die britische Botschaft in Rom eingeschaltet. Mittlerweile hat die BBC das Rezept auf ihrer Website korrigiert. So heißt es nun: "Drei Zutaten, drei Schritte für ein schnelles Abendessen unter der Woche mit dem trendigen Cacio e Pepe. Würziger Pecorino-Käse verbindet sich mit dem Nudelkochwasser zu einer cremigen Sauce, die perfekt mit den Nudeln harmoniert."
Die Entrüstung erinnert an den ewigen Streit um Ananas auf Pizza. Doch diesmal geht es um mehr als Geschmack: Es geht ums kulinarische Erbe.