Ohne Kaffee-Kick kann für viele der Tag erst gar nicht starten - aus gutem Grund, wie eine neue Studie zeigt: Koffein kann positive Gefühle verstärken. Der Effekt hängt jedoch davon ab, wann, wie und vor allem mit wem man den Muntermacher zu sich nimmt.
Das fanden Forscher der Universität Bielefeld in Deutschland bei der Befragung von zwei Gruppen mit insgesamt 236 Personen im Alter von 18 bis 29 Jahren heraus.
Die Probanden gaben dabei an, ob sie innerhalb der 90 Minuten vor dem Ausfüllen des Fragebogens koffeinhaltiges Getränk konsumiert hatten. Zudem wurde abgefragt, wie sie sich emotional fühlten (positiv/negativ), wie müde sie waren, ob sie allein oder in Gesellschaft waren und ob es ein Arbeitstag oder ein freier Tag war.
Es stellte sich heraus, dass Koffein insbesondere in den ersten 2,5 Stunden nach dem Aufwachen eine stimmungsaufhellende Wirkung hat. Danach ließ der Effekt deutlich nach, nahm jedoch am späten Nachmittag - und damit zehn bis 12,5 Stunden nach dem Aufstehen - erneut leicht zu.
Allerdings war die Auswirkung auf die positive Stimmung schwächer, wenn die Personen mit anderen Menschen zusammen waren. Es wurde keine signifikante Mäßigung durch Arbeitstage im Vergleich zu freien Tagen festgestellt.
Ein Gefühl stach dabei besonders stark heraus: Enthusiasmus war in beiden Gruppen konsistent nachweisbar. "Zufriedenheit" und "Glück" verbesserten sich nur bei der zweiten Gruppe.
Negative Gefühle wie "Traurigkeit" oder "Verärgerung" wurden in der zweiten Studie zwar schwächer – die Effekte waren aber klein und nicht durchgängig. Angst oder Sorgen blieben unverändert.
Wer müde war, profitierte besonders stark vom Koffeinkonsum: Die positive Stimmung stieg dann noch deutlicher an. Die Forscher führen den Effekt vor allem auf die Blockierung des Botenstoffs Adenosin durch Koffein zurück. Der Neurotransmitter fördert Müdigkeit und ist mit Depressionen oder Ängsten assoziiert. Wird seine Wirkung gehemmt, steigen Antrieb und Wachheit – und damit auch positive Emotionen.
