Familie Knoll aus Pasching (Bez. Linz-Land) steht wegen eines ungewöhnlichen Lärmstreits vor Gericht: Rund 50 Frösche in ihrem Schwimmteich sollen nachts so laut gequakt haben, dass ein Nachbar nicht mehr schlafen konnte. Er klagte, bekam Recht – und schuf einen Präzedenzfall.
Auch im "Heute"-Forum sorgt das Urteil seit Veröffentlichung des Falls für hohe Wellen: "Die Klage wegen des natürlichen Verhaltens von Tieren ist schon einmal eine Unverschämtheit sondergleichen, aber das Urteil ist eine Frechheit!", schreibt ein Leser – und trifft damit offenbar den Nerv vieler.
Besonders die Höhe der Prozesskosten – zwischen 25.000 und 30.000 Euro – sorgt für Kopfschütteln. "Fehlurteil eines völlig weltfremden Richters. Bleibt zu hoffen, dass die Instanz ordentlich drüberfährt!", meint ein User. Neben der Zahlungspflicht müssen die Knolls auch dafür sorgen, dass die Frösche zwischen 22 und 6 Uhr leiser sind.
Doch wie das gehen soll, ist nicht nur der Familie aktuell ein Rätsel: "Was soll man jetzt gegen die Frösche machen? Panierte Froschschenkel?", wird im Forum ironisch gefragt. Möglichkeiten gibt es für die Knolls einige – alle bringen aber wiederum Probleme mit sich.
Die Frösche aus dem Teich zu nehmen oder gar zu töten ist naturschutzrechtlich verboten. Eine Vergrämung würde wohl erst nach Jahren Wirkung zeigen – wenn überhaupt. "Einerseits will man Naturschutz, wenn aber jemand den Tieren Lebensraum bietet, wird er verurteilt", kritisiert ein Leser.
Die Familie denkt unter anderem über eine Lärmschutzmauer nach – nur ob die Gemeinde das genehmigen würde, ist fraglich. Die Mauer müsste nämlich rund fünf Meter hoch sein – auf Sichthöhe des Nachbarfensters. Im Forum gibt es ebenfalls Ideen: "Enten in den Teich. So reduzieren sich die Frösche von selbst." Prompt kam aber das Gegenargument eines Users: "Wahrscheinlich würde das Entenschnattern auch geklagt werden."
Viele sehen vor allem die Gefahr für andere Teichbesitzer: "Wenn so ein Urteil rechtskräftig wird, dann gibt’s eine Klagenflut, die wir nicht brauchen." Genau das befürchtete auch schon Teichbesitzerin Karin Knoll im "Heute"-Gespräch: "Was passiert dann? Schüttet man dann einfach alle Teiche zu?"