Ermittlungen laufen

Tote Soldaten in Palmyra: Angreifer war Sicherheitsmann

Ein syrischer Sicherheitsbeamter tötete bei einem Angriff in Palmyra zwei US-Soldaten und einen Übersetzer. Ermittlungen laufen.
Newsdesk Heute
14.12.2025, 15:58
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Der Angreifer, der am Samstag in Syrien zwei US-Soldaten und einen Übersetzer getötet hat, war laut syrischen Sicherheitskreisen ein Mitglied der offiziellen syrischen Sicherheitskräfte.

"Der Angreifer gehörte seit über zehn Monaten der Abteilung allgemeine Sicherheit des Innenministeriums an", erklärte ein Mitarbeiter der syrischen Sicherheitskräfte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Vor seinem Einsatz in Palmyra war der Mann bereits in anderen Städten tätig.

Wie ein Sprecher des syrischen Innenministeriums weiter mitteilte, lief gegen den mutmaßlichen Täter bereits ein Verfahren, das seinen Ausschluss aus den Sicherheitskräften zum Ziel hatte. Der Mann wurde verdächtigt, "islamistischen Vorstellungen" anzuhängen. Der Ausschluss hätte am Sonntag vollzogen werden sollen.

"Hinterhalt eines einzelnen Schützen"

Im Zusammenhang mit dem Angriff auf die US-Kräfte in Palmyra wurden laut Angaben aus Sicherheitskreisen elf weitere Angehörige derselben Sicherheitsabteilung festgenommen und verhört.

Das US-Regionalkommando Centcom hatte zuvor erklärt, der tödliche Angriff sei ein "Hinterhalt eines einzelnen Schützen" der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen. Dabei wurden zwei Soldaten und ein Übersetzer getötet, drei weitere Soldaten verletzt. Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana wurden außerdem zwei syrische Sicherheitskräfte verletzt.

Der Angriff fand laut Pentagon während eines US-Einsatzes zur Unterstützung von Anti-Terror-Maßnahmen in Palmyra statt. Der IS hatte die zentralsyrische Stadt, die nahe einer antiken Ausgrabungsstätte mit griechisch-römischen Ruinen liegt, Mitte der 2010er Jahre zeitweise besetzt.

"Sehr gefährlicher Teil von Syrien"

US-Präsident Donald Trump kündigte am Samstag "sehr ernste Vergeltung" an. Er sprach von einem Angriff des IS gegen die USA und Syrien, "in einem sehr gefährlichen Teil von Syrien", der nicht vollständig von der syrischen Regierung kontrolliert werde. Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa sei "äußerst wütend und bestürzt über diesen Angriff", so Trump.

Der syrische Außenminister Asaad al-Schaibani erklärte auf X, Damaskus verurteile den Anschlag aufs Schärfste. Der Sprecher des syrischen Innenministeriums, Anwar al-Baba, sagte im Staatsfernsehen, die "Truppen der internationalen Koalition" seien vor einer möglichen "Infiltration" des IS in der Wüstenregion gewarnt worden, hätten diese Hinweise aber nicht berücksichtigt.

Es ist der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch die damals von al-Scharaa angeführte islamistische HTS-Miliz und ihre Verbündeten im Dezember des Vorjahres. Auch seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und den USA ist es der erste Vorfall dieser Art.

Im November war der frühere dschihadistische Anführer al-Scharaa als erster syrischer Staatschef seit der Unabhängigkeit des Landes 1946 im Weißen Haus empfangen worden.

Während seines Besuchs trat Damaskus offiziell der US-geführten internationalen Koalition zum Kampf gegen den IS bei. US-Soldaten sind sowohl im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens als auch in Tanf nahe der jordanischen Grenze stationiert.

{title && {title} } red, {title && {title} } 14.12.2025, 15:58
Jetzt E-Paper lesen