Nahost-Eskalation

USA verlegen B2-Bomber: Spekulationen über Iran-Einsatz

Die USA verlegen B2-Tarnkappenbomber – und heizen damit Spekulationen über eine Beteiligung an den israelischen Angriffen auf Irans Atomanlagen an.
21.06.2025, 22:32
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Die USA verlegen B2-Tarnkappenbomber – und heizen damit Spekulationen über eine mögliche Beteiligung an den israelischen Angriffen auf Irans Atomanlagen an. Mehrere B2-Bomber seien in der Nacht vom Luftwaffenstützpunkt Whiteman in Missouri gestartet im Zentrum der Vereinigten Staaten gestartet und seien später zusammen mit Luftbetankungsflugzeugen vor der Küste Kaliforniens gesichtet worden, wo sie den Pazifik überflogen, wie die "New York Times" berichtete.

Auch Daten spezialisierter Flugzeug-Tracking-Websites zeigten eine Verlegung der Flugzeuge. Laut "New York Times" sollen die Flugzeuge in Richtung der Pazifikinsel Guam geflogen sein. Der B2-Bomber kann die bunkerbrechende Bombe GBU-57 transportieren – eine 13.607 Kilogramm schwere Sprengladung, die mehr als 60 Meter tief in den Boden eindringen kann, bevor sie detoniert.

Trifft Khamenei Vorbereitungen für Nachfolge?

Eine solche Bombe ist die einzige Waffe, welche die tief unter der Erde liegenden Atomanlagen des Iran zerstören könnte. Israel verfügt nicht über derartige Bomben. US-Präsident Donald Trump, der äußerst selten Wochenenden in Washington verbringt, sollte am Samstagabend ins Weiße Haus zurückkehren, um eine nicht näher bezeichnete Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates abzuhalten. Trump hatte zuvor erklärt, binnen "maximal" zwei Wochen eine Entscheidung über ein Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran zu treffen.

Irans oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei hat indes Berichten zufolge Vorkehrungen im Falle eines Attentats auf ihn getroffen. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf nicht näher benannte iranische Funktionäre, dass Irans religiöses und weltliches Oberhaupt drei mögliche Nachfolger benannt habe, sollte er von Israel getötet werden. Schon vor dem Krieg gab es Spekulationen darüber, wer eines Tages an die Stelle des 86-jährigen Staatsoberhaupts treten könnte.

Ablauf für die Nachfolge klar geregelt

Im Iran ist der Ablauf für die Nachfolge eigentlich klar geregelt: Der sogenannte Expertenrat, dem 88 islamische Juristen und Geistliche angehören, tritt im Todesfall zusammen und bestimmt den Nachfolger. Khamenei ist laut Verfassung das geistliche und weltliche Staatsoberhaupt. Der Kleriker ist zudem Oberbefehlshaber der Streitkräfte und hat in allen Belangen das letzte Wort.

"Wie andere Komponenten des iranischen Staates ist das Gremium stark institutionalisiert und auf Konsens ausgelegt, auch um Erschütterungen der Islamischen Republik auffangen zu können", hieß es in einem Artikel des Onlineportals Amwaj. Nach Kriegsbeginn habe Khamenei den Expertenrat angewiesen, unverzüglich zusammenzutreten, sobald er getötet werde oder anderweitig ausfalle, und seinen Nachfolger zu wählen, berichtete das Portal unter Berufung auf eine gut informierte politische Quelle.

Auch alternative Szenarien vorstellbar

Die "New York Times" berichtet, Khamenei halte sich in einem Bunker auf, meide elektronische Kommunikationsmittel und kommuniziere mit seinen Kommandeuren über einen vertrauten Assistenten. Sein genauer Aufenthaltsort ist unklar. In den vergangenen Tagen richtete er in unregelmäßigen Abständen Botschaften an die Bevölkerung und erneuerte seine Drohungen gegen Israel.

Laut dem Portal Amwaj sind neben der regulären Nachfolgeregelung auch alternative Szenarien vorstellbar, die bereits beim Tod von Revolutionsführer Ruhollah Khomeini diskutiert wurden. Dazu zählt etwa ein Führungsrat aus mehreren Klerikern. "Wenn Effizienz und Entschlossenheit entscheidende Faktoren sind, wird wahrscheinlich erneut eine Einzelperson das Ergebnis sein", schrieb der Autor. "Wird Khamenei hingegen getötet und zieht sich der Konflikt mit Israel in die Länge, könnte ein Ratsmodell Risiken verringern."

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