Die US-Regierung hatte noch zu Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran jede Verstrickung darin abgestritten, doch diese Fassade bröckelt immer mehr. Am Dienstag positionierte sich Präsident Donald Trump auf seiner eigenen Social-Media-Plattform eindeutig als Mitstreiter Israels in diesem Krieg.
"Wir haben jetzt die komplette und totale Kontrolle über den iranischen Luftraum. [...] Niemand kann das besser als die guten alten USA", schrieb er gegen 18 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit und legte heftig nach.
Minuten später drohte er Ajatollah Ali Chameini mit der Ermordung: "Wir wissen genau, wo sich der sogenannte 'Oberste Führer' versteckt hält. Er ist ein leichtes Ziel, aber dort ist er sicher – wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment. [...] Unsere Geduld ist bald erschöpft."
Dem schickte Trump zwei schicksalhafte Worte nach: "BEDINGUNGSLOSE KAPITULATION".
Diese Social-Media-Eskalation gepaart mit Verlegung von US-Militäreinheiten in den Nahen Osten werten Experten bereits als Zeichen, dass die Vereinigten Staaten bald selbst den Iran angreifen könnten.
Update 20 Uhr: US-Präsident Trump beruft noch am Dienstag seinen Nationalen Sicherheitsrat zum Nahost-Konflikt ein.
Ebenfalls Wasser auf diese Mühlen schüttet eine Pressemitteilung des Weißen Hauses mit dem Titel: "Präsident Trump war immer eindeutig: Iran darf keine Atomwaffen haben". Darunter findet sich eine Liste an Zitaten Donald Trumps seit 2011, die die Ablehnung einer nuklearen Bewaffnung des Iran unterstreichen sollen.
Für den amerikanischen Polit-Berater Ian Bremmer ist dies "ein klarer Hinweis darauf, dass US-Angriffe unmittelbar bevorstehen". Ähnlich sieht das laut "Bild" auch "Economist"-Verteidigungsexperte Shashank Joshi: Diese Mitteilung sei "möglicherweise ein Zeichen dafür, dass das Weiße Haus den Boden für eine US-Intervention vorbereitet".
Denn: Die Zitate-Sammlung dient offenbar dazu, die MAGA-Anhänger zu einen und zu beweisen, dass eine weitere US-Kriegsbeteiligung im Nahen Osten keinen Bruch von Trumps Wahlversprechen darstellt. Denn die Republikaner sind in dieser Frage gespalten, viele von ihnen wollen keinen neuen Krieg im Ausland.
Trump macht aufkeimende Kritik mit dem Holzhammer nieder. Den Ex-Fox-Moderator Tucker Carlson schimpfte er "verrückt", Aussagen seiner eigenen Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard (44) wischte er einfach vom Tisch. Die hatte noch im März erklärt, dass der Iran derzeit NICHT an einer Atombombe baue. Trump kommentierte dies nun plump mit: "Es ist mir egal, was sie gesagt hat."