Im Fall des früheren Leiters des Österreichischen Pilger-Hospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar, hat der Vatikan die weitere Prüfung übernommen. Wie der ORF berichtet, waren zuvor schwere Vorwürfe eines Hospiz-Mitarbeiters gegen den Priester aus dem Burgenland laut geworden.
Bereits im Oktober 2024 wurde Bugnyar von seinen Aufgaben entbunden. Grund dafür war der Verdacht eines "schwerwiegenden Fehlverhaltens" gegenüber einem Mitarbeiter. Die Erzdiözese Wien nahm daraufhin zunächst eine interne Untersuchung auf. Wegen der unklaren kirchenrechtlichen Zuständigkeiten wurde der Fall jedoch nach Rom weitergeleitet, wie Sprecher Michael Prüller bestätigte.
Der Grund für den Zuständigkeitsmix liegt in Bugnyars Position: Er ist Priester der Diözese Eisenstadt, seine Tätigkeit als Rektor des Hospizes fällt jedoch in den Bereich des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem – organisatorisch wiederum betreut durch die Erzdiözese Wien. Um zu klären, welche kirchliche Stelle letztlich verantwortlich ist, wurde die Angelegenheit dem Dikasterium für Glaubenslehre übermittelt.
Laut Prüller befindet sich die Causa bereits seit Jänner 2025 beim Vatikan. Er hoffe auf eine zeitnahe Entscheidung und betont, es sei auch im Sinne Bugnyars, das Verfahren rasch abzuschließen. Zudem gehe man davon aus, dass die Vorwürfe "nach österreichischem Recht nichts strafrechtlich Relevantes" beinhalten.
Schon im März 2025 war klar geworden, dass Bugnyar nicht mehr als Rektor in das Hospiz zurückkehren wird. Die Anschuldigungen stammen von einem sogenannten Friedensdiener – einem Freiwilligen, der seinen Ersatzdienst in der Einrichtung absolvierte.
