Für sein rustikales Manöver gegen den britischen Mercedes-Star in Spanien kassierte Verstappen eine Zehn-Sekunden-Strafe, wurde vom fünften Rang auf Platz zehn des Ergebnisses durchgereicht. Und schlimmer noch: der Vierfach-Weltmeister bekam drei Strafpunkte aufgebrummt.
Damit hält Verstappen bei bereits elf Strafpunkten. Besonders brisant: Sammelt ein Fahrer innerhalb von zwölf Monaten zwölf Strafpunkte auf der Superlizenz. dann muss der Pilot ein Rennen lang zusehen. Und genau das droht Verstappen bei einem weiteren Fehlverhalten auf der Strecke. Sollte der amtierende Weltmeister in Kanada weitere Schlechtpunkte erhalten, müsste er beim Red-Bull-Heimspiel in Spielberg zuschauen. Das wäre "eine Katastrophe", wie Red-Bull-Berater Helmut Marko meinte. Erst Ende Juni, nach dem Großen Preis von Österreich, fallen zwei Strafpunkte aus der Wertung. Dann bleibt die Situation mit neun Strafpunkten auf Verstappens Konto aber weiterhin angespannt – auch wenn nicht unmittelbar eine Sperre droht.
"Wenn er zwölf Strafpunkte erreicht, dann wäre eine Sperre nicht ungerecht", meldete sich nun Konkurrent Russell vor dem Grand Prix von Kanada in Montreal zu Wort. "Genau dafür gibt es die Strafpunkt. Wer rücksichtslos fährt, sammelt Punkt und wird mit einer Rennsperre bestraft", ergänzte der britische Mercedes-Star.
Die restlichen Fahrer müssten nun "clever" sein, die Verstappen-Situation "zu unserem Vorteil nutzen", ergänzte Russell. "Ich werde genau so fahren, wie ich es zuletzt getan habe. Denn ich habe davon profitiert. Für neutrale Beobachter macht es die Sache ein bisschen spannender", ergänzte Russell.
Verstappen hatte in Spanien komplett die Nerven verloren. Nachdem sein Renningenieur Gianpiero Lambiase den Sieger von 65 Formel-1-Rennen aufgefordert hatte, den Platz an Russell zurückzugeben, war Verstappen am Funk uneinsichtig. Als es dann so aussah, als würde der Niederländer Platz machen, kam es zum Crash. Derartige Manöver kann sich der Niederländer nicht mehr erlauben.