Mick Schumacher wagt den nächsten Schritt: Am 13. Oktober wird der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher erstmals einen IndyCar-Boliden testen. In Indianapolis steigt der 25-Jährige ins Auto von Rahal Letterman Lanigan Racing – ein Move, der für große Aufmerksamkeit sorgt.
Doch nicht jeder ist begeistert. Onkel Ralf Schumacher äußerte sich im Podcast Backstage Boxengasse skeptisch zu Micks Entscheidung. "Ich habe selber gar nicht mit Mick gesprochen. Aber er hat wohl gesagt, dass seine Seele für den Monoposto, also das Formelauto, brennt. Deshalb wollte er das unbedingt ausprobieren."
Trotzdem sieht der sechsmalige Grand-Prix-Sieger den Test kritisch: "Persönlich verstehe ich das nicht so ganz, weil ich glaube, dass er da, wo er jetzt ist, super aufgehoben ist und eine tolle Zukunft haben kann." Gemeint ist Micks aktuelle Rolle als Alpine-Werksfahrer in der Langstrecken-WM (WEC).
Vor allem die Risiken im IndyCar bereiten Ralf Sorgen: "Ich finde es einfach zu gefährlich. Es sind viele schlimme Unfälle passiert in der Vergangenheit. Wenn es David wäre, würde ich mich dagegen wehren."
Ralf Schumacher spricht aus Erfahrung. Bei seinen Formel-1-Einsätzen in Indianapolis hatte er zwei schwere Unfälle, 2004 sogar mit mehrmonatiger Pause. "Wir reden von über 360 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit in so einem Oval. Robert Wickens hat es auch erwischt – er fährt heute wieder, ist aber querschnittsgelähmt", warnte der heute als Winzer tätige Ex-Pilot.
Trotz aller Skepsis sieht Ralf auch Positives: "Mick ist sehr gerne in Amerika, wäre näher bei seiner Schwester. Das spricht dafür." Außerdem wäre der Name Schumacher eine Bereicherung für die IndyCar-Serie. Als Alternative nennt er die boomende LMDh-Kategorie mit Herstellern wie Ferrari, BMW oder Cadillac. "Das ist fast noch spannender, weil du weltweit unterwegs bist und nicht nur in Amerika."